Freitag, 31. Dezember 2010

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Bier


Beim sonst obligatorischen Schultheiss-Pils waren in der letzten Zeit einige Flaschen weniger schmackhaft. Um dem Glücksspiel ein Ende zu setzen, habe ich nach Herz und Auge entschieden, das Bier der Dortmunder Actien-Brauerei zu testen. Schmeckt mir.
Auf den Trikots von Borussia Dortmund sind die Namen der Spieler in einer Typo gesetzt, die der Schrift auf dem Etikett verwandt scheint. Aus der Zeit von 1910-30 schätzungsweise. Habe für die Trikotbeflockung nur dieses Beispiel auf den BVB-Seiten gefunden.

Montag, 27. Dezember 2010

ein Koffer in Berlin


Coolin' In Cairo©Harri Brill 2010

Diesen Koffer habe ich damals bei meinem Umzug in die Stargarder Straße, Prenzlauer Berg, aus einem Container in der Dunckerstraße gezogen. Zusammen mit einem großen, runden Spiegel mit goldlackiertem Rand und einem zweiten Koffer. Auf der Innenseite dieses zweiten Koffers stand die Adresse des ehemaligen Eigentümers. Und das war genau meine neue Adresse in der Stargarder. Liegt allerdings gleich um die Ecke von der Duncker. Deshalb ist es nur ein kleines Wunder.

Im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg läuft noch bis zum 1.5.2011 die Ausstellung "Reisebegleiter - Koffergeschichten 1750 bis heute".
Beleuchtet wird zu diesem Anlass auch die Geschichte des Kofferaufklebers, wie ich einem Arftikel im Reiseteil der Süddeutschen vom 23.12. entnehmen konnte.



Freitag, 24. Dezember 2010

Frohes Fest!


Weihnachtsschmuck Sander- Ecke Hobrechtstr©Harri Brill 2010

Besonders üppig fällt dieses Jahr der Weihnachtsschmuck in den Fenstern Kreuzbergs und Neuköllns nicht aus. In diesem adretten Altneubau in der Sanderstraße sind nur jene Fenster geschmückt, die über der Eingangstür liegen. Eine Art fünfstöckige Maisonettewohnung?
Wie dem auch sei: Hauptsache, in den Herzen ist's warm.
Ich wünsche Euch schöne Weihnachtsfeiertage

Montag, 20. Dezember 2010

Tabak-Befeuchter


Tabak-Befeuchter©Harri Brill 2010

Hier wieder was für Erwachsene:
Wenn es draußen unter Null geht und drinnen die Heizung feuert, schmeckt die Zigarette alt und der Tabak rieselt aus dem Papier. Durch die trockene Luft draußen und drinnen wird das Drehen zur krümeligen Angelegenheit.
Von American Spirit gab es zur Tabakdose ein Befeuchtungselement als Zubehör. Schade nur, dass auf der ansonsten gut durchdachten Dose wieder die seltsame Indianer-Imitation abgebildet ist, diesmal als geprägtes Relief.
Das Befeuchtungselement ist jedoch wirklich sehr praktisch. Und im Gegensatz zu den oft von Ahnungslosen empfohlenen Kartoffel- oder Apfelschalen gibt es weder zuviel Feuchtigkeit noch einen ungewünschten Beigeschmack an den Tabak ab.
Das Prinzip ist von den Elementen im Humidor, der Klimabox für Zigarren, abgeguckt: In einer perforierten Blechhülle befinden sich Fasern aus Acryl-Polymer-Kristallen. Man hält die kleine Blechkapsel kurz unters Wasser, trocknet sie ab und legt sie zum Tabak. Funktioniert einwandfrei.

Samstag, 18. Dezember 2010

Vorsicht Spielzeug!

Falls Ihr noch Geschenke für Kinder jagen müsst, hier ein interessanter Artikel im Tagesspiegel vom Montag über Schadstoffe in Spielzeug.
Käufer von Lego, Steiff und Playmobil können beruhigt ans Einpacken der Präsente gehen, denn diese Firmen prüfen in Eigeninitiative nach höheren Standarts als vorgeschrieben.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Tee im Tetraeder

Teebeutel©Harri Brill 2010
Zuckertüte©Harri Brill 2010
Damals, Klassenreise nach London. Zum ersten Mal in England und das erste Frühstück im Hostel. Kaffee oder Tee? Zwei Stahlkannen stehen auf dem Tisch. Ach, ich probiere mal den berüchtigten englischen Tee. Ich gieße ein. Falsche Kanne erwischt? Schwarzes Öl kommt raus. Riecht aber nach Tee. Ich lüfte den Deckel der Kanne. Das untere Drittel ist mit schnurlosen, kissenförmigen Teebeuteln bedeckt. Die Beutel waren mit Sicherheit von der Firma PG, also die in England allgegenwärtigen PG-Tips. Noch 1996 hatten die Beutel die Form eines Kissens, das kann ich bezeugen. Vor ein paar Wochen habe ich beim freundlichen Asia-Lebensmittel-Laden in der Sanderstraße zufällig eine Box mit PG-Tips gesehen und aus Rührung gekauft. Die Beutel haben eine neue Form: Tetraeder (sprich: Tetra-Eder). Eine faszinierende Form, wie ich finde. Nicht zuletzt seit dem Studium, beim Unterricht in Designgeometrie. Für an platonischen Körpern interessierte Leser hier ein Link. An der Zuckertüte (unteres Bild) kann man die simple Herstellung einer Tetraeder-Verpackung gut erkennen: Ein Schlauch, der an einer Seite bei o° abgeklemmt wird, und an der anderen bei 90°, falls Ihr versteht. Vom Tetraeder stammt übrigens der Name Tetrapak. Ich habe letztens frech behauptet, das Tetraeder ließe sich besonders gut stapeln, was allerdings designgeometrisch ein peinlicher Ausrutscher war. Wiki sagt dazu: "Obwohl das Tetraeder nicht Stein einer Parkettierung des Raumes ist, tritt es ... im kubischen Kristallsystem auf." Genau. Ich glaube, es gibt sogar einen andauernden mathematischen Wettbewerb darüber, wieviele Tetraeder man in ein bestimmtes kubisches Volumen packen kann. Warum die PG Tips jetzt tetraederförmig sind? PG sagt: "Der Pyramiden(naja)-Teebeutel gibt dem Tee 50% mehr Raum, sein Aroma zu entfalten als ein flacher (kissenförmiger) Teebeutel". Das kann man nachvollziehen. Eine Pyramide ist anders, aber PG hat sich den Namen Pyramiden-Teebeutel für Tetraeder-Teebeutel schützen lassen. Der Teebeutel auf dem Bild oben links ist ein sogenannter Doppelkammerbeutel. Deutlich mehr Bedarf an Beutelpaper als das Tetraeder. Das hat übrigens in diesem Fall sogar mehr Gramm Tee inside.

Freitag, 10. Dezember 2010

heiße Sohle

Schuhwerk©Harri Brill 2010
Dank dieser Botten hatte ich auf dem Flohmarkt keine kalten Füße. Ohne Wollsocken! Sind von Timberland und nichts für den Dancefloor, jedenfalls nicht für Standart/Latein. Jupp Heynckes, Trainer von Leverkusen, musste da letztens in Norwegen anscheinend schärfere Geschütze auffahren. Trug sehenswerte Heizschuhe mit elektronischen Bauteilen.

Montag, 29. November 2010

Flohmarkt am 2. Advent


Laterne Rixdorfer Weihnachtsmarkt© Harri Brill 2009

Der Rixdorfer Weihnachtsmarkt gehört - wenn schon, denn schon - zu den schöneren seiner Art. Findet wiedermal am Wochenende des 2. Advent statt.

Am jenem Sonntag, dem 5.12., lohnt außerdem ein Abstecher zum nicht allzu entfernten Maybachufer. Auf dem dortigen Flohmarkt werde ich einen Stand haben und frostfeste Trödelware feilbieten. Lasst Euch nicht vom fragwürdigen Namen "Flowmarkt" abschrecken - ich war schon ein paar mal als Besucher da und fand Größe und Angebot absolut einen Spaziergang wert. Das einzige Manko: Es gibt außer vielen Trödelständen alles Erdenkliche und Exotische an Essen und Trinken, aber nirgendwo einen einfachen schwarzen Tee. Nur für den Fall.

Samstag, 27. November 2010

Schnee und Reifen


Bobsleigh von Corgi Juniors - Whizzwheels, ©Harri Brill 2010

Letzte Woche Mittwoch roch es nach Schnee. Dachte ich jedenfalls. Roch so ähnlich wie Tauwetter. Die Luft in der Nase kalt und klamm. Beim Ausatmen Dampfwolken, aber das ist im Winter die Regel.
Gestern vormittag war es dann soweit. Auf den Autos blieb immerhin soviel liegen, dass man kleine Schneebälle machen konnte.
Apropos Autos: allerhöchste Eisenbahn für die Winterreifen. Damit das Anfahren im Stau auf glatter Piste besser klappt.
Der historische Spielzeug-Einer-Bob im Bild ist etwas größer als eine Streichholzschachtel. Und dezent verdeckte Räder hat er, weil er für den Indoor-Betrieb auf einer Rennbahn aus Plastikschienen gedacht ist.

Sonntag, 21. November 2010

Koffer alt, Material aktuell


Spocks Koffer ©Harri Brill 2010

Die Vulkanfiber. Hatte dieses Material erstens schon fast vergessen, und zweitens nicht gedacht, dass das Wort weiblich ist.
Einer der ältesten Kunststoffe, wie bei Wikipedia hier zu lesen ist. Könnte allerdings eine Renaissance erleben, dank ihrer besonderen Materialeigenschaften und der Tatsache, dass zu ihrer Herstellung kein Erdöl benötigt wird, wie bei vielen anderen Kunststoffen. Um Vulkanfiber herzustellen, werden Zellulosefasern in einem Bad aus Zinkchlorid oder Schwefelsäure verfilzt und dann unter hohem Druck gepresst. Die Bäder können wiederverwendet werden. Beim Zinkchlorid sollen aber Rückstände im Werkstoff verbleiben, die nicht gerade gesundheitsfördernd sind.
Ob die Produktion so umweltverträglich durchgeführt wird, wie im Wikipedia-Artikel beschrieben, steht in den Sternen.

Sonntag, 14. November 2010

Nachdenkfalte


westfälische Katze © Harri Brill 2010

Mein alter Tippkick-Torwart. Jahrgang etwa wie Stefan Klos - Anfang Siebziger - und Deo wie Roman Weidenfeller: keine Achselnässe. Beides Keeper bei Borussia Dortmund, in verschiedenen Epochen.
Als alter Dortmunder startet er sein schönes Wochenende einerseits gelassen jubelnd. Andererseits aber auch nachdenklich wie ein Tigerauge.
"Das ist nur eine Momentaufnahme", höre ich ihn immer wieder leise aus seiner Pappkiste murmeln. Er betrachtet den weiten Raum unter sich bis zum Zweiten der Tabelle.
Richtig Sorgen macht ihm nur Leverkusen. Auch weil dort Adler die Kiste hütet.

Samstag, 6. November 2010

Laterne



Laterne Novo Sancti Petri, aus dem Bus © Harri Brill 2010

Immernoch ab und zu ein paar Bilder aus Spanien. Nicht der Ort, wo man unbedingt hin muss, Novo Sancti Petri. Und nicht die Gasleterne mit Fußbedienung wie die alten in Berlin. Aber die Vollglashaube einer Erwähnung wert.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Schon die Uhr umgestellt?


Habe gerade zum ersten Mal gesehen, wie die Zitty im Fernsehprogramm mit der um 2:00 Uhr zurückgegeben Stunde umgeht. Im WDR beginnt "Das Geheimnis der Frau in Weiß" um 1:15 Uhr und endet um 2:00 Uhr, also theoretisch mittendrin. Aber es gibt in der Ankündigung einen Warnhinweis: "(Achtung - Ende der Sommerzeit!)".
Um 2:00 Uhr (Winterzeit) folgt im gleichen Sender direkt danach übrigens die Sendung "Lokalzeit".

Samstag, 30. Oktober 2010

Casas/Häuser






Der Vollständigkeit halber hier ein paar der restlichen Häuser entlang des fünfminütigen Weges per Fahrrad nach Conil.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Bierpinsel,

ICC, U-Bahnhof Schlossstraße - der Architekt dieser Westberliner Gebilde, Ralf Schüler feierte am Dienstag seinen 80. Geburtstag.
Hier ein Hinweis auf den interessanten Artikel dazu in der Süddeutschen.

Brause


Gehe mal davon aus aus, dass diese spanische Brause wirklich "Schuss" heißen soll, und nicht "Gaseosa del mono".
Während alle Spirtuosen der Welt anscheinend Bacardi gehören, hat Coca-Cola die Limos im Griff. Aber nicht die Stilepochen. Oder das ist denen egal.
Komisches Etikett. Schrift und Bild scheinen aus einer Ära weit vor den Siebzigern zu stammen - anders, als die stolze Aufschrift "seit 1972" verkündet.

Schnapsidee


Hier war noch eine Rechnung aus dem "Ducados"-Post offen.
Oben links a)"Vicente Bosch", Mitte: b) Chantré, c) Jacobi, d) Mariacron, e) Dujardin. Rechts f) Verpoorten.
Wenn ihre Namen auf den kleinen Etiketten über den großen verzeichnet wären, hießen sie:
a) Anis del mono, b) der weiche Weinbrand, c) V.S.O.P., d) Mariacron (immerhin), d) V.S.O.P., f) 20% Vol.
Viel Spaß beim Bestellen!

Sonntag, 24. Oktober 2010

Neopren/Neo-Fleece


Da wir gerade bei Material sind:
Gestern vor einem Jahr war es in Berlin warm genug, um mit einer Jacke aus HiTech-Fleece noch mal kurz zum Gemüseladen zu gehen. Vielleicht würde dieses dünne Gewebe, das sich gar nicht so anfühlt wie Fleece, und zum Glück auch nicht so aussieht, die jetzigen Temperaturen ebenso gut vom Körper abhalten.
Der hartgesottene Ruderer G.G. kennt sich im Gegensatz zu mir mit neuen Textilwerkstoffen aus. Er setzt im Spätherbst auf Bekleidung aus
Aquashell.
Ich bin in dieser Materie Laie und musste nur beim Anblick der in Neopren funktionsgekleideten Kite-Surfer letztens am Atlantik daran denken. Es war nicht so kalt, wie es auf dem Bild aussieht, aber ich war auch nicht so lange im Wasser wie diese Freaks.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

mi caminos / meine Straßen



arriba/oben
Peugeot 206, weiß, Diesel (dem Sound nach), war das einzige Auto, das mich an dieser Stelle überholt hat, als ich in dunkler Nacht zum ersten Mal auf dem "Landweg" in den Ortskern gelaufen bin. Da konnte ich dieses Haus noch gar nicht richtig sehen.

abajo/unten
Für jeden, der entlang der Küste, aber nicht mitten in Conil wohnt, ist ansonsten der kürzeste Weg dorthin der Strand. Der Strand selbst ist die Promenade. Treppe von der Steiküste runter, Schuhe aus, Hosenbeine hochgekrempelt, und eine Viertelstunde durch den Sand. Am schnellsten, wo der Untergrund hart und feucht ist, oder etwas langsamer dort, wo noch die Ausläufer der Wellen die Knöchel umspülen.

Am hellen Frühabend meines letzten Ferientages habe ich mit dem Fahrrad den Landweg abgefahren. Dauert nur fünf Minuten, wenn man durchfährt. Tat ich aber nicht. War erstaunt über die Häufung neuerer Architektur entlang des Weges und machte alle hundert Meter ein paar Fotos.

Tipp für heute!

Wie immer recht recht kurzfristig eine Empfehlung für die ifa-Galerie. Wollte eigentlich erst schreiben, dass es - Kunst hin oder her - diesmal schätzungsweise ein besonders netter Abend werden wird.
Habe aber gerade diesen Text auf der Galerie-Seite gelesen und bin jetzt noch gespannter.
Also, es gibt "Another Country - Eine andere Welt", und um 19:00 Uhr geht's los.

ifa-Galerie Berlin
Linienstraße 139/140
10115 Berlin

Montag, 18. Oktober 2010

Ducados


Gibt's immernoch. "100% Tabaco natural" steht auf der anderen Seite unter dem Namen. Sind auch immernoch ein Geschmackserlebnis.
Der kräftige, dunkle Tabak passte auch gut zu Sommer am Meer. Wie in Frankreich Gitanes und Gauloises, bevor sie domestiziert wurden, wie hier nachzulesen ist.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Cruzcampo


Wenn ich zaubern könnte, würden hier automatisch die Posts jeweils in der Sprache der Leser erscheinen, zumindest in Spanisch, Italienisch, Englisch und Schwyzertütsch. Spanisch macht mir gerade trotz nichtiger Kenntnisse am meisten Spaß, deshalb bitte ich um Nachsicht für einige meiner unbeholfenen Gehversuche.

Cruzcampo.
Das ist das offizielle Bier der spanischen Fußballnationalmannschaft. Kommt aus Andalusien. Auf dem Bild ist ein Teil der Verpackung eines Zwölferpacks zu sehen, die ich fast weggeschmissen hätte - daher die Knitterfalten.
Umweltmäßig gesehen blöde von mir, das Zwölferpack zu kaufen. Aber die 1-Literflaschen habe ich erst am nächsten Tag entdeckt.

In einem Interview in einer spanischen Pressekonferenz vor den Euro-Qualis fragte der hardcore-katalanisch-spanische Kicker Piqué, ob er die Antwort zuerst auf Kastellanisch oder Katalanisch geben solle.
Sein etwas später angesprochener Kollege Ramos fragte dann aus Spaß(?), ob er seine Antwort auch auf Andalusich geben könne.
Die spanische Zeitung El Pais nannte das im Text: "...se metió en un charco..." - er war in ein Fettnäpfchen getreten, wenn ich das richtig verstanden habe.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Gema de la Luz / Juwel des Lichts


¿Estás bien?
¡Saludos a Conil!

Eigentlich wollte ich keine Urlaubsbilder hier einstellen, die nichts mit Gegenständen zu tun haben. Aber ich vermisse gerade das ständige Rauschen des Meeres; im Hotel die gedämpfte Musik vom silbrigen Klang der Bestecke und dem schwungvollen Klirren der abgeräumten Teller, während in der Hotelbar über dem Speisesaal die komplette Gruppe spanischer Rentner schon beim zweiten Song der Band freudig und routiniert ihren Tanzabend beginnt.

Abre los ojos/ Öffne Deine Augen


Am ersten Abend im Hotel:
Ankunft halb elf, eine Stunde verspätet. Seit zehn Stunden unterwegs. Im Hotel weiß man bescheid und lässt den Speiseraum länger offen, damit wir noch was zu essen bekommen.

Die freundliche Empfangsdame händigt mir den Zimmerschlüssel in Form der Chipkarte aus und wünscht mir einen schönen Abend.
Jetzt schnell die Tasche ins Zimmer pfeffern und ab in den Speisesaal. Aber die Tür öffnet sich nicht. Ich befolge alle drei Schritte zur Handhabung der Karte, die darauf skizziert sind. Geht nicht. Zurück zur Rezeption.

An der Rezeption checken gerade noch die anderen Spätankömmlinge ein. Zwischendurch findet die Dame souverän die Zeit, mir eine neue Chipkarte zu geben.
Diesmal funktioniert es, und die Tür geht auf. Wo ist denn der Lichtschalter? Da, neben der Badezimmertür. Geht nicht. Kein Licht.

Das Hotel ist ansonsten absolut vertrauenerweckend und von einer gewissen modernen Eleganz und Klasse. Vielleicht ist es so neu, dass noch nicht alle Kabel verlegt sind?

Ich gehe auf dem Weg zum Speiseraum wieder zur Rezeptionistin, die inzwischen charmant lächelnd meine Zimmernummer auswenig aufsagt, berichte ihr die Lage, und dass ich jetzt erstmal was essen werde. Sie ist ehrlich bekümmert und will inzwischen den Haushandwerker in mein Zimmer schicken. Das hört sich gut an. Kann eigentlich nichts Großartiges sein.

Nach dem Essen und einem Bier an der Bar öffne ich mit der Karte lässig die Tür zu meinem Zimmer. Die Lichtschalter gehen immer noch nicht.
Die erste Empfangsdame hatte um Mitternacht Feierabend. Ihre Kollegin ist ebenso patent. Nach einem kurzen Telefonat bietet sie mir ein anderes Zimmer an, mein Einverständnis vorausgesetzt.

Sie geht voran, um mir den Raum zwei Türen weiter zu zeigen. Ist okay. Schöne Beleuchtungssituation. Ich bedanke mich, und sie geht wieder zur Rezeption.
Meine Sachen sind noch im anderen Zimmer, die will ich holen. Aber was ist, wenn die Tür zufällt? Wo steckt denn die Schlüsselkarte für das neue?

Und dann sehe ich diese Ding neben der Tür, den Kartenhalter. Da steckt die Karte. Ich nehme sie heraus - das Licht geht aus. Ich stecke sie rein - das Licht geht an.
Hättet Ihr das gewusst?

Samstag, 9. Oktober 2010

aqui/hier


Das war vorgestern, Donnerstag, 7.10., Uhrzeit 19:45 Uhr, sowohl in Conil de la Frontera als auch in Berlin. In Berlin schon dunkel, in Conil wird der Himmel erst langsam golden. Hatte abends um sieben noch für ein Stündchen das Fahrrad im Hotel geliehen, das hier an der maurischen Mauer lehnt, um zum Internetcafé zu fahren und im Tabakladen Briefmarken zu kaufen.
Am Rechner spanische Tastatur und noch dazu abgegriffen. Mein Nachbar hilft mir, das @ zu finden.
In der sinkenden Sonne zurück zum Hotel, um so langsam den letzten Abend meiner Reise einzuläuten.

Donnerstag, 30. September 2010

Expedition II

Liebe Leser, bin spontan für eine Woche im Urlaub. Mal sehen, was die Spanier so für kuriose Gegenstände benutzen. Jedenfalls geht's danach hier weiter. Also, bis bald!

Samstag, 25. September 2010

Expedition 30.09.10


Das neue Balkon&Garten-Heft ist da!
Nicht einfach nur eins mehr aus der Reihe dieser schönen Hefte, sondern auch noch ein Pionier-Produkt der Herstellung umweltfreundlicher Druckerzeugnisse.
Papier: ausgemusterte Landkarten
Druckfarben: umweltverträglich - wegen des besonderen Papiers genügte außerdem sogar weniger davon als die übliche Menge.

Die Einzelheiten dazu könnt Ihr am Donnerstag, 30.09. in der Ausstellung Zur Nachahmung empfohlen erfahren. Da wird das Heft vorgestellt.
19.00 Uhr in den Uferhallen, Uferstr. 8-11, 13357 Berlin-Wedding (U-Bahn Station Pankstraße), freier Eintritt.

Information zur Veranstaltung hier.
Ein Blick auf einen Druckbogen (Landkarte) und Blättern durchs aktuelle Heft hier.

Was allerdings nur am Gegenstand Heft und nicht auf dem Bildschirm festzustellen ist: Wie immer piekfeine Fadenheftung und diesmal ein besonders umwerfender Duft von verheißungsvoller Druckfrische. Zu überprüfen am 30.09. - kommt alle!

Montag, 20. September 2010

Heimwerker


Das Abgründige in der Seele jedes harmlos wirkenden Heimwerkers kommt in dem Portrait auf dieser älteren Schraubenverpackung gut zur Geltung. Ob er wirklich nur bis 8 zählen kann, wie die diffuse Stückzahlangabe vermuten lässt?

Freitag, 17. September 2010

heiß & kalt


"Mal ist mir heiß, mal ist mir kalt!", hätte wohl Fritz von Thurn und Taxis, der Richard Wagner unter den Fußballreportern, gestern wieder geschmettert.
Der BVB hatte 0:2 geführt. Nach dem 2:2 wollte ich den Fernseher eigentlich schon ausmachen. Ich sehe nicht gerne zu, wenn sich jemand selbst ins Unglück reitet. Am Ende hieß es: Dortmund 4 - Karpaty Lwiw 3.

Die Sterne auf den Trikots der Bundesligavereine haben uns letztens beschäftigt. Nicht viel komplizierter als das Steuerrecht sind die Regeln, die zum Tragen einer bestimmten Anzahl kleiner Sterne über dem Clubwappen berechtigen:

Wikipedia: "Ab drei Titeln ist man berechtigt, einen Stern zu tragen, zwei Sterne gibt es ab fünf Titeln, drei Sterne ab zehn Titeln sowie vier Sterne ab zwanzig Titeln. Die von der DFL umgesetzte Regelung gilt nur für Meisterschaften in der Bundesrepublik Deutschland nach Einführung der Fußball-Bundesliga 1963 und sorgte somit für eine weit verbreitete Kritik. Aufgrund dessen haben sich inzwischen auch andere Anwendungsformen herausgebildet..." hier mehr

Montag, 13. September 2010

Schwarzer Tee

Teeration  © Harri Brill 2010
Sieht aus wie historische Verpackung von Soldatenverpflegung, die Dose.
Die schöne Schrift verbinde ich mit Londons U-Bahn und World War II. Underground kommt hin, aber die Typo ist sogar noch älter. Hier ein tolles Plakat von 1915.
Weil die Rostflecken auf der Dose nicht zu entfernen sind, ohne die Schrift mit ins Verderben zu reißen, wollte ich die hier aufgedruckte, archetypische Anleitung der englischen Tee-mit-Milchpulver-Zubereitung für alle Fälle vor dem Vergessen retten:
"Use dry teaspoon and sprinkle powder on the heated water and bring to the boil, stirring until the milk powder is completely dissolved. The contents of the tins are sufficient for 6 pints of tea. For small quantities, 1 oz. (three heaped teaspoonfuls) is to be added to each pint of water."
Aber eigentlich hatte ich nichts weiter vor, als an die Teekampagne zu erinnern, die jedes Jahr von September bis Januar in den verschiedensten Läden ihren Tee zum Verkauf anbot.
Teekampagne

Sonntag, 5. September 2010

Save the Nauga!


Beim Kauf eines Gürtels hatte ich vor ein paar Jahren das Gefühl, dass sich einige Exemplare nicht wie echtes Leder anfühlten, aber auch nicht wie Kunststoff. Gibt es einen Werkstoff, in dem Lederpartikel mit Kunststoff gemischt werden?

Man kennt das Prinip von den holzhaltigen Baustoffen für Möbel und Innenausbau:
- OSB = oriented strand board, aus groben, ausgerichteten Spänen
- Spanplatte, aus kleineren Spänen
- MDF = mitteldichter Faserstoff, aus kleinsten Holzfasern
alle jeweils mit Kunstharz-Leim zu Platten gepresst.

Der Begriff "Composite Leather" (steht unter "NFL") auf dem Football im Bild könnte ein solches Material beschreiben. Ich fand aber bisher keine Hinweise auf Anteile echten Leders und vermutete eine vornehme Umschreibung wie "Kunstleder" hinter dem Namen.
Gerade eben entdeckte ich bei Amazon in einer Kurzbeschreibung für Basketbälle aus "Composite Leather" den Hinweis "mit hohem Lederanteil" (Spalding Basketbälle BBL TF 1000 ZK Pro).

Auf der englischsprachigen Seite von Wikipedia habe ich nach "Composite Leather" gesucht. Der erste Treffer war "Naugahyde" und ist reinste Kunstlederpoesie:
Die Firma Uniroyal hat in den 30ern ein Material entwickelt, das bald seinen Siegeszug als Möbelbezugsstoff antreten sollte. Die Firma warb dafür mit einer Story von einem erfundenen Tier, aus dessen Haut der Stoff sein sollte, und schuf damit einen Mythos.
Die Monkees, Al Stewart und Warren Zevon haben die Haut besungen, die das Fabeltier angeblich abwerfen kann, ohne dafür ins Gras beißen zu müssen.
Der Komiker Allan Sherman wollte davon nichts wissen, als er beim Setzen auf seinen kunstlederbezogenen Stuhl um das Nauga weinte.
Lest es selbst hier.

Montag, 30. August 2010

Intermezzo


Es riecht von draußen zur Abwechslung nicht nach Shisha oder japanischen Haaren in Backwaren, sondern als ob jemand Köfte direkt vor meinem Fenster grillt. Finde heute jedes davon weder störend noch animierend. Hunger habe ich allerdings und muss gleich los. Wenigstens mal kurz anstoßen mit der Verlegerin von Balkon und Garten.
Auf dem Weg zu einem eher mauen Mahl im Bethesda, Dieffenbachstraße (danach musste ich erstmal was Extremes essen), habe ich gestern die Karre hier abgelichtet. Nicht mein Lieblingsmodell, aber was ich an den älteren Guzzis sehr schön finde, ist der geradlinige Motorblock. Bei den besten Moto Guzzi ist der Rest genauso kantig mit dem Lineal auf Karopapier entworfen, so wie ich das als Kind gemacht habe. Zum Beispiel die 850 LeMans. Eine steht hier in der Nähe rum und wird Euch demnächst mal präsentiert.

Montag, 23. August 2010

Sardellenpaste III


Heute mal wieder beim Edeka Kollwitzplatz zwischengelandet und die gute Sardellenpaste besorgt. Die Tube wurde umgestaltet.
Verständlich, dass das Firmenlogo größer gemacht wurde, aber sonst kann ich keine Verbesserung im Vergleich zu dieser finden.

Donnerstag, 19. August 2010

Name?

Dings © Harri Brill 2010
Gestern, verspätete Mittagspause beim Inder um die Ecke. Ich sitze als einziger der wenigen Gäste draußen unter einem der zwei großen Sonnenschirme. Alle Plätze im Freien sind überdacht, denn zwischen den beiden Schirmen steht eins von diesen weißen Dingern, das man hoffentlich auf der Faustskizze oben erkennen kann. Ein kurzer, heftiger Schauer kommt runter. Ich ziehe alle Teller und Schüsseln, die bei manchen indischen Restaurants zu einem Gericht gehören, näher zu mir und freue mich an meinem Platz im Trockenen, während es auf den Schirm prasselt.
Nach dem Bezahlen fragt mich der Kellner, wie man dieses Ding nennt, das weiße. Mir fällt kein Name ein. Heute steht es nicht mehr da.

Dienstag, 17. August 2010

schief und neu


"Billig kauft man zwei Mal", fiel mir ein, als letztens eine neue Zahnbürste fällig wurde. Auf dem Bild ist meine Neuerwerbung zu sehen, im Sinne der Bloghygiene hier natürlich noch unbenutzt. Eine Oral B Pro-Expert CrossAction, ziemlich genau doppelt so teuer wie ein durchschnittliches Wald- und Wiesenmodell mit einem halb so langen und lächerlichen Namen.
Aber der Einsatz hat sich gelohnt. Ich benutze sie jetzt seit einer Woche und bin sehr zufrieden, auch wenn der Kopf mit den Borsten wie die Frisur eines Manga-Fußballers bei Rückenwind aussieht.

Sonntag, 8. August 2010

Seifenkistenrennen


Vor ungefähr sechs Wochen fand am Mehringdamm das jährliche Seifenkistenrennen statt, am gleichen Tag wie das Bergmannstraßenfest gleich um die Ecke. Während beim Rennen fast mehr THW-Helfer an der Strecke waren als Zuschauer, platzte die Bergmannstraße vor Besuchern aus den Nähten. Kann man den konsumfreudigen Flaneuren nicht unbedingt verübeln, denn so ein Seifenkistenrennen ist für Außenstehende nur mäßig spannend. Die Bastler der Rennvehikel, ihre Piloten (Kinder und Jugendliche) und deren Angehörige hatten wahrscheinlich sehr viel mehr Spaß an der Sache. Sehr ausführliche Information zu diesem Sport bietet Wikipedia hier.

Sonntag, 1. August 2010

Grübchen II


Eher schon um Gruben handelt es sich bei diesen Golfball-Dellen der Innenverkleidung einer Kühlschranktür. Ich vermute, die guten alten Dimples sind nicht wegen der Isolierung dort zu finden, sondern um der großen Kunststoffläche trotz geringer Materialdicke Stabilität zu geben.

Freitag, 30. Juli 2010

schwarze Diva II


Hier sieht man das Blech zum Stiefelreinigen auf der Beifahrerseite. Eine vorstehende Kante und ein Schlitz - fertig.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Tipp

Heute Abend Eröffnung
19 Uhr
in der ifa-Galerie Berlin,
Linienstraße 139/140

A Gentil Carioca – Ein Kunstraum in Rio de Janeiro
Laura Lima, Marcio Botner und Ernesto Neto gründeten im Jahr 2003 einen Kunstraum im Zentrum Rio de Janeiros. Neun Künstlerinnen und Künstler, die der Kunstraum vereint, geben in einer gemeinsamen Inszenierung Einblick in die Arbeitsweise von "A Gentil Carioca".

Nach meinem ersten Eindruck locker und interessant. Es gibt unter anderem eine Mondlandefähre aus Abflussrohren mit James-Bond-Features, flammende Streetart, ein Zelt, das ich noch nicht ganz kapiert habe, zwei comicartig illustrierte Wände, bemalte Vinyl-LPs und überall kleine Sterne in der Gestaltvielfalt von Schneeflocke bis Hexagramm.

Donnerstag, 22. Juli 2010

schwarze Diva


Der Citroën Traction Avant aus dem Film "Diva" von Jean Jaques Beineix (1980) stand heute in der Linienstraße. Gebaut wurde dieses Modell von 1934-56.
"Diva" möchte ich eigentlich spontan jedem empfehlen, aber Ihr kennt ja wohl auch alle die Falle der verklärten Erinnerung an Filme, die man einmal sehr mochte, und mit denen man ein vergangenes Lebensgefühl verbindet. Also Vorsicht. Ich habe "Diva" schon zwanzig Jahr nicht mehr gesehen.
Kann sein, dass er mir heute nichts mehr sagen würde. Für mich Produkteseiner bleibt er trotzdem auf der Liste unbedingt-Mal-wieder-ansehen, denn er bewegt sich von einem wunderbar stilisierten Bild zum nächsten. Das machen ihm manche zum Vorwurf, aber ich stehe auf sowas, wenn mir auch die Gesamtstimmung des Filmes gefällt. Außerdem ist er mit seiner Stimmung und seinen Bildern ein Denkmal der etwas düstereren Achtziger. Sehr ausführlich und wissenschaftlich gibt es in diesem Vorlesungsskript die Theorie dazu hier.

Das Auto bietet aus der Nähe betrachtet einige schöne Features, z. B. die Frontscheibe, die sich zu Lüftungszwecken unten etwas nach vorne aufklappen lässt. Und das Alu-Blechteil unter der Fahrertür ist so konstruiert, dass man sich daran vor dem Einsteigen den Morast von den Stiefeln kratzen kann.

hier zur Einstimmung ein kurzer Clip aus "Diva"

Freitag, 9. Juli 2010

Tatort II


Schön mal wieder Auto zu fahren, sogar an diesem Freitagnachmittag bei 32°C. Ich hatte den Wagen gemietet, um ein paar Sachen aus meinem Ex-Keller zu holen.
Die Idee mit dem Entrümpeln hatten an diesem Tag anscheinend alle Bewohner des Hauses, denn als ich im Keller ankam, standen die Türen jedes einzelnen Verschlags offen. Aber kein Mensch zu sehen, und seltsam, dass einige der Vorhängeschlösser und verschiedene Gegenstände auf dem Boden lagen. Vielleicht ein Rohrbruch oder so, und die Handwerker hatten überall schnell rangemusst.
Dass hier ein Verbrechen vorlag, dämmerte mir erst, als in meinem Keller ein paar Kisten offen standen. Offenbar durchwühlt auf der Suche nach etwas halbwegs Kostbarem. Vergeblich allerdings. Es schien gar nichts zu fehlen. Ich war auch froh, dass kein fremder Kram dazu gestellt worden war. Soll auch schon vorgekommen sein.
Als gewieftem Amateur-Kommissar blieb mir natürlich keine andere Wahl, als die Profis zu rufen und am Tatort nichts zu verändern, womit mein ursprünglicher Plan hinfällig geworden war. Als die Kollegen nach einer Stunde immernoch nicht aufgetaucht waren, übergab ich die Wache an den einzigen Nachbarn, der inzwischen anwesend war, und brachte gerade noch rechtzeitig den Mietwagen zurück.

Interessant im Sinne der Produktgestaltung war, dass die vielen Vorhängeschlösser auf dem Boden unversehrt schienen. Die Einbrecher hatten entweder die dünneren Blechteile an den Verschlüssen durchgeschnitten oder die Angeln aus den Kellertüren getrieben.

Und falls jemand heute abend wirklich nicht das Endspiel sondern Tatort sehen will:
Es gibt einen alten Fall von 2008 mit Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf

Mittwoch, 7. Juli 2010

Toboggan


Schöner Tag heute: Schönes Wetter, schönes Datum, und eigentlich müsste ich mal raus an die Luft. Habe aber hier mal wieder in ein Wespennest gestochen.
Beim netten Trödelladen in der Sanderstraße stand dieser Schlitten rum.
Ich: Schöner Schlitten.
Brasilianische Trödellady: Und auch schön teuer.

Richtig schön finde ich ihn eigentlich nicht. Deswegen frage ich nicht nach dem Preis, sondern bitte nur um Fotoerlaubnis. Mich fesselt eher der Klappmechanismus, weil ich ihn nicht sofort kapiere. Wir finden dann zusammen raus, dass man die Schrauben ganz rausdrehen muss, um die gekrümmten Teile abnehmen zu können. Zu umständlich in der Praxis.

Aufgescheuchte Wespen: Wo sind meine anderen Posts für Schlitten auf diesem Blog versteckt, müsste hier mal aufräumen, was war noch alles am 7.7., Toboggan nie gehört, welcher Stamm waren nochmal die Algonkin.

Sled, sledge, sleigh sind neben toboggan andere englische oder amerikanische Wörter für Schlitten. Toboggan kommt von den Algonkin in Kanada. Bezeichnet aber wohl eher deren kufenlose Schlitten. Interessante (nicht gleichbedeutend mit "schöne") Zeichnung auf der verlinkten Wiki-Seite.

Sonntag, 4. Juli 2010

Die Kugel läuft weiter

Heute Abend auf Arte, 23:20 Uhr die Sendung "Design - Der Kugelschreiber Bic Cristal.(Müsste eigentlich Crystal heißen, glaube ich). Über den hier schon erwähnten Kugelschreiber.

Mittwoch, 30. Juni 2010

Grübchen


Ein seltener Glücksfall. Meinen Kollegen in Hennigsdorf will ich seit Monaten dieses Beispiel einer besonderen Oberfläche zeigen, und jetzt hängt der Helm an einem Motorroller in meiner Straße.
Der Schuberth Speed Motorrad-Helm hat knappe dreißig Jahre auf dem dellenübersähten Buckel und wurde seinerzeit in den Werner-Comics durch die Gülle gezogen. Dazu passt, dass er nicht an einem korrekten Bike baumelt, sondern an einem Roller. (Ich kenne zwei/drei Rollerfahrer, die trotzdem in Ordnung sind). Heute läuft sowas unter 80er Jahre-Retro schon fast wieder ohne Ironie.
Die Dellen oder Grübchen ("Dimples") wurden damals aber immerhin aus ehrenwerten aerodynamischen Gründen beim Golfball abgekupfert. Warum dieser schneller fliegt als einer mit glatter Oberfläche, steht hier.
Falls Adidas bis zur WM 2014 nicht das Rugby-Ei als Garant für mehr lächerliche Tore im Fußball durchsetzen kann, wären die Grübchen an den ständig veränderten Bällen eine Alternative.

Donnerstag, 17. Juni 2010

in Maradona's fashion


Mit dem Thema WM-Mode wollte ich uns eigentlich nicht länger strapazieren, doch es gibt noch etwas nachzutragen:
1. Die Chilenen kriegen den ersten Preis für ihr Outfit.
2. Diese Spiegelüberzieher im Foto sind eine Erwähnung wert.
3. Wenn selbst die Hand Gottes über Mode spricht, darf man seinem Beispiel folgen. Er schreitet schließlich mit gutem Beispiel voran: Schmissig im Gangster-Zwirn, zwielichtige Haartracht, an jedem Handgelenk ein fettes schwarzes Zeiteisen (kann man sehen, wenn es im gegnerischen Kasten geklingelt hat, und er den Torschützen in die Arme schließt).
In einem Artikel der Süddeutschen von heute wird folgende Story berichtet:
Maradona wird gerade von der Presse umringt und ignoriert sie, bis er sich plötzlich umdreht, nierderkniet, die Hände faltet und zu einem Reporter, der einen gellbunten Blazer trägt, sagt:" Bitte, bitte, bitte, zieh' diese Jacke nicht mehr an, wenn du hier bei uns auftauchst, du Sohn einer Hure."

Sonntag, 13. Juni 2010

Peanuts

Lautes Gähnen wie aus tausend Trompeten beschallt die Stadien. Ich habe während der heutigen langweiligen Spiele schon fünf Knöpfe angenäht. Einen sogar abgeschnitten und woanders wieder angenäht.
Am Zeug flicken kann man den Slowenen nur bedingt. Gratulation erstmal zum Sieg. Sie haben außerdem eine freundliche Nationalhymne, deren Titel mit "Trinklied" oder "Prost" übersetzt werden kann.
Die Hemden der Slowenen strahlen kindlichen Charme aus, mit ihrem zackigen Dekorstreifen, der von Charlie Browns Pullover abgekupfert wurde. Ein bisschen zu unruhig.
Bisher gefallen mir ausnahmsweise die Trikots von Puma am besten, z.B. Algerien und Ghana: Schlicht im Dekor und gut geschnitten.
Die Deutschen spielen in Hemden von Adidas, bei denen oft die Ärmelnaht auf der Schulter hochrutscht. Ein Minuspunkt. Hoffentlich wirkt sich das nicht negativ auf die Schönheit des munteren Angriffsspiels aus.

Freitag, 11. Juni 2010

die Pille



In einem schönen WM-Spezial-Sonntagsteil des Tagesspiegels vom 9. Mai wurden alle bisherigen WM-Bälle zelebriert, außerdem gibt es dort ein langes Interview mit Sepp Maier.

Zu dem Ball im Bild: "Design made by... Germany" soll vermutlich den Eindruck erwecken, der Ball sei in Deutschland hergestellt worden. Das Design mit den Fünfeck- und Sechseckflicken ist seit 1970 geläufig, aber nicht mehr bei den aktuellen Bällen.

So Leute, gleich geht's los. Viel Spaß!

Dienstag, 8. Juni 2010

Traumwagen


Als Kind war ich nur ein einziges Mal bewusst neidisch auf Kinder, die in anderen Gegenden Deutschlands aufwuchsen. Im Fichtelgebirge kamen mir damals faszinierende Fahrzeuge einer fremden Kategorie unter die Augen. Ein paar rohe Bretter zusammengezimmert, hinten zwei Räder, vorne zwei weitere an einem beweglichen Querbrett zum Lenken, und fertig war so eine Art Schlitten für den Sommer. In Berlin gab es einfach nicht die Pisten dafür - relativ gute und unbefahrene Wege mit einem anständigen Gefälle.

Ein Kettcar war damals mein Traum. Das verlor aber wegen schmaler Familienkasse und aufgrund seines Status' als kurzlebiger Luxus das Rennen gegen ein Kinder-Fahrrad aus zweiter Hand. Es blieb also bei ein paar zahmen Kettcar-Runden im Verkehrskindergarten am Wassertorplatz.
Als Mahnmal für meinen unerfüllten Wunsch parkt heute diese coole Pickup-Variante ziemlich genau vor dem Kreuzberger Haus, in dem meine Mutter aufgewachsen ist.

Samstag, 5. Juni 2010

die Kühlung


Am Tisch Köln, Bayern (nicht näher bestimmt), Düsseldorf, Berlin. Die bayrische Fraktion äußert wohlwollende Verwunderung, dass man sich überregional auch über nichtbayrische Biersorten unterhält. Es folgt ein spekulativer Ausflug ins Ober- und Untergärige von meiner Seite.
Für eine gute Grundlage gibt's hier Information:
Untergärige Biere sind: Pils, Export, Bockbier, Märzen, Lager, Zwickel, Zoigl
Obergärige Biere sind: Kölsch, Alt, Weißbier, Gose, Dampfbier, Berliner Weiße, Ale.
Die Essenz: Oben und Unten sind da, wo jeweils die Hefe schwimmt.
 
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