Montag, 29. Juni 2009

WMF-Cromargan


steht auf der Rückseite von Gabeln und Löffeln dieses Bestecksatzes. Mein Opa hat ihn mir vor über zwanzig Jahren hinterlassen. Damals war der Satz vollständig; inzwischen sind die Esslöffel stark dezimiert und die Teelöffel total verschwunden. Ich glaube, meine Großeltern haben es nie benutzt.

Mittwoch, 24. Juni 2009

mein Telefon

Tigerauge

Seit etwa zwölf Stunden habe ich ein Mobiltelefon, mein erstes. Wahrscheinlich werde ich von nun an für immer auf Siemens gepolt sein, denn es ist ein "altes" ME 45, das fast schon als 90er Retro-Objekt gelten kann. Meine Schwester M. hat mir ungefähr vier ihrer ausgedienten Handys zur Wahl als Geschenk angeboten, was angesichts der Hi-Tech, die in jedem davon steckt schon völlig absurd ist. Ist ja irgendwie auch gut, dass der Trend weg vom Objekt zur Dienstleistung geht, aber die Telefonobjekte sind ja immernoch anwesend.
In der Wartezeit bei der Meldestellle (bin jetzt wieder Neuköllner) und beim Waschsalon (noch ohne Waschmaschine) heute habe ich das Telefon kennengelernt, dank der Bedienungsanleitung, analog als Heft gedruckt. Wegen der vorhandenen Anleitung habe ich mich für das ME 45 entschieden. Und weil es ein orangenes Display hat, was mich ein bisschen an die Augen meiner Lieblingskundin erinnert, wenn sie in die tiefstehende Wintersonne blickt.

Sonntag, 21. Juni 2009

Designkasten



Hier soll das Besteck von meinem Opa rein, wenn ich es gefunden habe. Den Kasten fand ich bei einer alten Trödellady in der Urbanstraße, deren Sortiment auf jeden Fall einen Besuch lohnt. In den letzten zehn Jahren muss sie altersmilde geworden sein, denn sie hat sogar gelächelt. Diese Art von unnützen Grimassen hätte sie früher nicht geschnitten, und während der frostigen Preisverhandlungen mit ihr wuchsen einem Eiszapfen an den Haaren. Umso besser, dass sie jetzt so liebreizend ist, mir den saubersten ihrer Besteckkästen für einen Euro zu überlassen.
Erst zu Hause habe ich entdeckt, dass auf der Rückseite der Name des Designers verewigt ist. Das gefällt mir, gerade auch weil dieses Ding so unscheinbar und selbstverständlich ist. In den skandinavischen Ländern ist die Nennung der Designer geläufiger.

Dienstag, 16. Juni 2009

Nomadenbesteck


Eine Gabel von Zwilling aus Solingen, auf der Rückseite mit dem Namen des Designers (J.A. Henckels)* versehen, wegen ihrer satten Handlichkeit und schlichten Anmut aus irgendeiner Kantine mitgenommen. Und das optimale Messer für Reisende und Nichtsesshafte, ein Opinel Klappmesser. Ist scharf, stark und leicht. Eigentlich reicht das doch. Ein Löffel könnte auch nicht schaden, gut.
Ich fühle mich wie im Urlaub bei meinem Umzug. Auf Reisen muss man ja auch mit dem klarkommen, was man mitgebracht hat. Aber eine Wohnung ist kein Zelt, und manchmal bekommt man auch Besuch. Dann muss eben mehr Zeug da sein. Ich werde also doch noch das WMF-Besteck von meinem Opa aus dem Keller holen und in den neuen Besteckkasten sortieren.
*Korrektur: Wie ich seit einem Besuch bei Karstadt weiß, ist das der Name der Herstellerfirma und nicht des Designers.

Dienstag, 9. Juni 2009

Container Love


Eines der besten Buchcover, die ich kenne. Die Farbkombination raffiniert, mutig und temperamentvoll, dazu harmonisch, klar und schlicht in Layout und Typografie - humorvoll, modern und klassisch zugleich. Für einen Menschen wäre das ein schönes Kompliment.
Angaben zur Gestaltung im Buch nur: "Made and published in Great Brtain by Hazell Watson & Viney Ltd - Aylesbury, Bucks - Set in Linotype Times". Pelican Books, England 1963.
Ich habe zur Zeit sehr viel mit meinem "waste" zu tun - entsorge gerade wegen Umzugs. Habe zuviel Zeug. Deshalb wird es jetzt hier auch eine Woche lang etwas ruhiger sein. Bleibt mir gewogen.

Donnerstag, 4. Juni 2009

gum arabicum



So kann man die Papierfläche mit der flexiblen Gumminase einstreichen. Aus der halbrunden Öffnung in der Gummispitze tritt das Gummi Arabicum aus. Eine gute und einfache Lösung. Ein bisschen ferkelig sehen Klebegeräte eben immer aus.

Dienstag, 2. Juni 2009

Schweinchen


Mein Klebestift, auch als Prittstift bekannt, war letztens aufgebraucht oder eingetrocknet. Da habe ich mich an mein historisches Schweinchen erinnert. Lag übrigens etwa 20 Jahre bei mir rum, ohne einzutrocknen. Jetzt, wo ich mal wieder umziehe, fällt mir so einiges in die Hände, was ich gerne noch aufbrauchen und dann entsorgen möchte. Als ich noch als Bürobote beim ehrenwerten Tagesspiegel gejobbt habe, lernte ich diese Klebemethode kennen. Jeder Redakteur hatte so ein Ding und eine große Papierschere immer griffbereit auf dem Tisch. Damit wurden die Telexmeldungen gekürzt oder mit zwischengeklebtem Schreibmaschinentext verlängert.
Alle zwei Monate etwa kam dann die jeweilige Redaktionssekretärin mit einem Korb voll Klebeflaschen zum Botenstand und sagte, die "Schweinchen" müssten bitte aufgefüllt werden. Betankt haben wir die Dinger mit Gummi Arabicum aus einer großen Flasche. Das Lösungsmittel ist Wasser, deshalb ist das zusammengeklebte Papier nach dem Trocknen immer etwas verworfen, was aber auch den sportlichen Charme dieser Klebung ausmacht.
 
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