Dienstag, 2. Juni 2009
Schweinchen
Mein Klebestift, auch als Prittstift bekannt, war letztens aufgebraucht oder eingetrocknet. Da habe ich mich an mein historisches Schweinchen erinnert. Lag übrigens etwa 20 Jahre bei mir rum, ohne einzutrocknen. Jetzt, wo ich mal wieder umziehe, fällt mir so einiges in die Hände, was ich gerne noch aufbrauchen und dann entsorgen möchte. Als ich noch als Bürobote beim ehrenwerten Tagesspiegel gejobbt habe, lernte ich diese Klebemethode kennen. Jeder Redakteur hatte so ein Ding und eine große Papierschere immer griffbereit auf dem Tisch. Damit wurden die Telexmeldungen gekürzt oder mit zwischengeklebtem Schreibmaschinentext verlängert.
Alle zwei Monate etwa kam dann die jeweilige Redaktionssekretärin mit einem Korb voll Klebeflaschen zum Botenstand und sagte, die "Schweinchen" müssten bitte aufgefüllt werden. Betankt haben wir die Dinger mit Gummi Arabicum aus einer großen Flasche. Das Lösungsmittel ist Wasser, deshalb ist das zusammengeklebte Papier nach dem Trocknen immer etwas verworfen, was aber auch den sportlichen Charme dieser Klebung ausmacht.
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