Donnerstag, 21. Januar 2010
Wagen heizt nicht
Der Bahnsteig Bornholmer Straße und das Warten an diesem zugigen Ort heizen jedenfalls auch nicht. Die Bratwurst tut es ihnen gleich, denn der Imbiss auf meiner Bahnsteigseite hat schon zu. Die Chefs, sehr nette ehemalige französische Besatzungssoldaten, lassen abends nur noch den zweiten Imbiss auf dem Bahnsteig gegenüber offen.
Also nehme ich diesen schattigen Zug. Eigentlich mag ich die Baureihe mit den cremefarbenen Wänden, den lila Handstangen und den pudrig-roten Türen. Nicht wegen der Farben, sondern wegen des schlichten, offenen und hellen Interieurs.
Leider werden die Sitze zunehmend mit schweißtreibenden bekämpfe-die-Graffitti-mit-hässlicherer-Graffitti-Bezügen ausgestattet. Und früher waren die Haltestangen schön so eingebaut, dass sie von den Rückenlehnen der Sitzbänke schräg nach oben in die Decke gingen. Die Türen spinnen bei dieser Zuggeneration oft, aber dafür können die Designer nichts.
Zur Zeit verbringe ich mal wieder täglich zwei Stunden in S- und U-Bahn. Größere Pannen sind mir zum Glück bisher erspart geblieben.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
9 Kommentare:
hab während meiner 9-11 stündigen Arbeitstage
(was ich keinesfalls lobenswert, toll oder sonst irgendwie positiv bewerten will!))
auf gar nichts mehr Appetit!
Hab bisher nie wirklich auf einen großen Lottogewinn Wert gelegt, bis heute!
Hab bisher nichts gegen ganztägig berufstätig zu sein gehabt, im Gegenteil!
Aber ich mag dieses Klima nicht mehr....
Soziale Kälte, Zahlen, Selbstdarstellung, Verstellung, um zu überleben...
Aber das ist einfach nur noch eine Hetzjagd nach Zahlen und Selbstdarstellung, hat nichts mit menschlichen Werten und Fähigkeiten zutun...
Liebe "Anonym",
also ich meine ja immer, wenn etwas nicht gut für mich ist, dann erschaffe ich eine andere Lösung der Situation. Es geht schließlich um ein Leben, in diesem Fall um Deins!
Lieber H.,
ich war die letzten Tage auch oft mit der S-Bahn unterwegs zur Arbeit("Bred & Butter-Catering für Mustang) und muss sagen, ich fand es in allen Wagen kalt. Müßte eigentich für die Fahrt ein Survival-Set mit Decke, Thermoskanne und Tempo-Taschentüchern dabei haben. Aber dann könnte bei anderen Fahrgästen der Eindruck enstehen, ich hätte vielleicht kein Obdach.
Hallo Harri. Glückwunsch zum Jubiläum. Als kleines Geschenk gab mir Sabine-Sabine gestern ihre leere Schachtel "Bahman". Für Nicht-Insider: Iranische Filterzigaretten im Miniaturformat. Bei Gelegenheit sollst Du auch noch eine volle bekommen. Meine Lieblings-S-Bahn war natürlich Baureihe 165, is' klar...!
Anonym: Jetzt weiß ich erst, was Du meinst. Dachte schon irritiert, auf der Seite hier würde es Dich frösteln.
Hier für Dich und alle anderen eine interessante Zukunftsvision von Peter Licht.
Mary: Die anderen Fahrgäste wären wohl eher neidisch. Mach Dich doch selbstständig mit "Mary's Coach-Catering" (nur zur Sicherheit: Coach=Waggon).
Kai: Heißen Dank für den Glückwunsch! Apropos heiß: Die Baureihe mit den Holzsitzbänken hätte man im Winter auch "burning bottom" nennen können.
Da feuerte die Heizung noch.
Danke für den Link, habe gleich da mehrere Titel von Peter Licht angehört. Zum Weiterempfehlen!
hab ich auch!
Danke, Harri, das hat gut getan, diese Titel zu hören!
Tut mir übrigens leid, dass Du meine kürzlichen Kommentare auf Deine Seite bezogen hast! Das war natürlich nicht darauf bezogen!!!
Ich mußte mich nur mal "auskotzen"...
Gerade, wo ich das schreibe, möchte ich mich total bei Dir dafür entschuldigen!!!
Weil, das gehört sich ja nun echt nicht!
An Anonym: Über die Kälte des Lebens schriebst Du auch schon zu dem Post von dem Orhan-Pamuk-Buch vom Schnee. Das Leben ist nicht kalt, der Tod vielleicht. Leg' Dich auf die Couch, denke Dir einen schönen Traum aus und kuschel Dich in eine warme Decke. Oder tanze Dich beim Hören einer Latino-CD warm. Lasse doch das Wetter oder die Menschen kalt sein, so lange Du selbst warmen Herzens bist, macht das doch nix. Wenn Du am Arbeitsplatz frierst (mental), dann stell' Dir ein paar schöne Blumen auf den Schreibtisch oder ein Foto Deiner Lieben oder eine besonders lustige Postkarte.
H.: Stimmt. Da kam man sich manchmal vor wie ne Scheibe Toastbrot.
Kommentar veröffentlichen