Dienstag, 8. Dezember 2009

Neurotitan

Foto: Treppenhaus zu Shop und Galerie Neurotitan , Berlin © Harri Brill 2011

Ein monotoner aber feiner Beat von echtem Schlagzeug beschallt den verborgenen Shop Neurotitan, gemischt mit Fetzen von Melodien und den leisen Geräuschen, die meine Schuhe alle paar Minuten auf den verwitterten Bodenbrettern machen, wenn ich mich einen halben Meter weiter bewege. So könnte die Essenz von Portishead klingen.Duftnote: Bedrucktes Papier.
Nach einer Viertelstunde Stöbern habe ich kaum die Spitze des Bücherbergs in Augenschein genommen. Die Musik hat zwei verschiedene Quellen, wird mir jetzt klar: Die Anlage im Verkaufsraum und das Schlagzeug aus den anschließenden Ausstellungsgemächern.Der Laden ist verwunschen, man findet erst schwer hinein und möchte dann nicht mehr hinaus.Da ich nichts brauche, aber vieles haben möchte, kommt ein ablenkender Gang durch die Ausstellung gelegen. Hier steht das Schlagzeug, von elektronischen und mechanischen Geisterhänden gespielt. Die meisten anderen Werke sind ebenso verspielt, erzählerisch und direkt, aber immer dem Betrachter zugetan, was ich sehr schätze.
Wieder an der Kasse des Ladens, drängt sich ein Ding auf: Handliches Buch, in schwarzes Leinen gebunden, auch von innen schön und praktisch, mehrere Faden-Lesezeichen, dezenter Titel in Goldprägung, abgerundete Ecken an der Schnittseite. „The Beat Goes On”. Genau mein Kalender für 2010.


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