Sonntag, 15. März 2009

Lettera 22/4

Lettera 22 © Harri Brill 2009
Ich hätte die Maschine aber trotz ihres Design-Adels nicht gekauft, wenn nicht 1996 noch ein gewisser Mangel an allgemeiner Computerisierung bestanden hätte. Ein Laptop hatte ungefähr die Preislage und das Gewicht eines gebrauchten Kleinwagens und kam deshalb nicht in Frage. An meiner Gast-Hochschule in London gab es nur wenige Computerarbeitsplätze, die immer ausgebucht waren. Ich brauchte also ein anderes Gerät, das mein Geschriebenes auf eine objektive Ebene brachte, weg vom schlecht lesbaren und zu persönlichen Duktus der Handschrift. Außerdem lassen sich Texte in Schreibmaschinenschrift mit OCR-Software scannen und z. B. in Word laden und weiter verarbeiten.
Mit dem in der Tasche der Lettera beigelegten Blaupapier war ich auch in der Lage, ohne weiteren Arbeitsschritt, Stromverbrauch oder Gang zum Kopierladen, mindestens eine Kopie des Getippten zu erhalten, den sogenannten Durchschlag. Auch bei Briefen an Freunde sinnvoll, denn man kann nachlesen, was man ihnen schon erzählt hat.

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