Sonntag, 12. Dezember 2010

Tee im Tetraeder

Teebeutel©Harri Brill 2010
Zuckertüte©Harri Brill 2010
Damals, Klassenreise nach London. Zum ersten Mal in England und das erste Frühstück im Hostel. Kaffee oder Tee? Zwei Stahlkannen stehen auf dem Tisch. Ach, ich probiere mal den berüchtigten englischen Tee. Ich gieße ein. Falsche Kanne erwischt? Schwarzes Öl kommt raus. Riecht aber nach Tee. Ich lüfte den Deckel der Kanne. Das untere Drittel ist mit schnurlosen, kissenförmigen Teebeuteln bedeckt. Die Beutel waren mit Sicherheit von der Firma PG, also die in England allgegenwärtigen PG-Tips. Noch 1996 hatten die Beutel die Form eines Kissens, das kann ich bezeugen. Vor ein paar Wochen habe ich beim freundlichen Asia-Lebensmittel-Laden in der Sanderstraße zufällig eine Box mit PG-Tips gesehen und aus Rührung gekauft. Die Beutel haben eine neue Form: Tetraeder (sprich: Tetra-Eder). Eine faszinierende Form, wie ich finde. Nicht zuletzt seit dem Studium, beim Unterricht in Designgeometrie. Für an platonischen Körpern interessierte Leser hier ein Link. An der Zuckertüte (unteres Bild) kann man die simple Herstellung einer Tetraeder-Verpackung gut erkennen: Ein Schlauch, der an einer Seite bei o° abgeklemmt wird, und an der anderen bei 90°, falls Ihr versteht. Vom Tetraeder stammt übrigens der Name Tetrapak. Ich habe letztens frech behauptet, das Tetraeder ließe sich besonders gut stapeln, was allerdings designgeometrisch ein peinlicher Ausrutscher war. Wiki sagt dazu: "Obwohl das Tetraeder nicht Stein einer Parkettierung des Raumes ist, tritt es ... im kubischen Kristallsystem auf." Genau. Ich glaube, es gibt sogar einen andauernden mathematischen Wettbewerb darüber, wieviele Tetraeder man in ein bestimmtes kubisches Volumen packen kann. Warum die PG Tips jetzt tetraederförmig sind? PG sagt: "Der Pyramiden(naja)-Teebeutel gibt dem Tee 50% mehr Raum, sein Aroma zu entfalten als ein flacher (kissenförmiger) Teebeutel". Das kann man nachvollziehen. Eine Pyramide ist anders, aber PG hat sich den Namen Pyramiden-Teebeutel für Tetraeder-Teebeutel schützen lassen. Der Teebeutel auf dem Bild oben links ist ein sogenannter Doppelkammerbeutel. Deutlich mehr Bedarf an Beutelpaper als das Tetraeder. Das hat übrigens in diesem Fall sogar mehr Gramm Tee inside.

9 Kommentare:

Johanna hat gesagt…

Dieser Tage hatte ich einen recht hohen Verbrauch an ebenfalls in tetraederförmigen Beuteln verkauftem Salbeitee. Jetzt hab ich ihn aber satt und werde zur zuvor schmählich verlassenen Kamille zurück kehren. Immer mit dabei: Honig.

H. hat gesagt…

Schätze mal, Honig Marke "Flotte Biene", in der praktischen Dosier-Flasche?
Salbeitee trinke ich nur bei wirklich schweren Erkältungen. Stimme Dir zu: nur die ersten drei bis fünf Kannen schmecken.
Und welche Marke hat Salbei-Tetraeder?

Angie hat gesagt…

interessanter Erlebnisbericht (Klassenreise nach London)!
Meine ersten Eindrücke von England/Brighton 1976 (3 Wochen Sprachreise):
Bettwäsche aus Perlon oder Nylon!!
(der Sommer war heiss, die Temperaturen betreffend...und dann das),
kein gescheites Brot/Essen...
Strom/Fernsehen nur nach Münzeinwurf im Haus der Gastfamilie...
möglichst nicht duschen, um Wasser zu sparen...
an der Bushaltestelle Ermahnung vom Fahrer: one by one, please!
Tja, aber dann doch auch der Besuch eines Stock-car-racings, war befremdend, aber spannend!
Tee gab´s natürlich auch täglich, aus einer innen eingefärbten Kanne,
(obwohl ich ja schon damals Kaffeetrinkerin war!), ohne Beutel!

Angie hat gesagt…

diesen Honig kenne ich auch:
mein Mann mag ihn zum Frühstück...
was mal zu meinem Auspruch führte,
beim Zusammenstellen der Einkaufsliste für meinen Sohn für`s Wochenende hier:
"ja, und dann noch die flotte Biene für Papi..."
Dass ich das wirklich mal so sagen würde...
naja, kann man mal wieder kurz lächeln!

Johanna hat gesagt…

Ja, unter anderen Umständen würde ich mir auch keinen Salbeitee antun. Kamille hingegen schmeckt auch mal einfach so.
Bad Heilbrunner war's, wenn ich mich recht entsinne (um sicher zu sein, müsste ich nachschauen, wenn ich wieder in Dresden bin).

H. hat gesagt…

Unter diesen Umständen leuchtet es ein.
Hier am Kottbusser Damm existiert noch eine Filiale von Kräuter-Kühne. Dort kann man getrochnete Salbeiblätter kaufen, die nicht nur für Tee (ohne Beutel), sondern vermutlich auch zum Kochen taugen.

Kaffee:) hat gesagt…

Tee ohne Beutel,
Salbei ohne Blätter,
Pyramide ohne Raum,
Kamille ohne Aroma,
Beutel ohne Tee...?

Question-Mark hat gesagt…

Ein Rätsel?

Kaffee im Filter hat gesagt…

tja...,
vielleicht...???

 
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