Samstag, 28. November 2009

"rückwärts"


ist eine dominante Geschmacksnote unserer Epoche. Deshalb finden Autos aus den Siebzigern immer wieder junge Liebhaber.
Rückwärts bin ich auch die ersten Meter meines Lebens Auto gefahren. Nach vorne war kein Platz. In einem solchen Opel Commodere in Rot, mit dem gleichen vinylbespannten, schwarzen Dach. Das war damals ein verbreitetes Feature.
Obwohl der Wagen gegen viele heutige Entwürfe mit ihrer barocken Formüberladung und den bescheuert flatschigen Scheinwerfern geradezu straff und schön aussieht, zeichnet sich hier schon der designerische Untergang von Opel ab. Es fehlt die Konsequenz.
Der Commodere ist eine pseudo-sportliche Familienkutsche, mit oberflächlichen Zitaten aus der amerikanischen Autowelt versehen. Er hat etwas Elegantes, aber es ist die geliehene Eleganz eines Sportlehrers, die eine gewisse Biederkeit nicht übertünchen kann. Das war die Ära der Pony-Cars, als man versuchte, vom Nimbus des Ford Mustang zu profitieren. Sehr deutlich auch im Opel Manta manifestiert.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Gerade wurde auf radioeins das Buch Virus Auto von Knoflacher empfohlen. Hörte sich gut an.

K. hat gesagt…

Obwohl der eigentliche Untergang wohl erst mit den Modellen danach begann. Aber sehr schön argumentiert...!

Anke hat gesagt…

Alles klar.

H. hat gesagt…

Charmante Parade, liebe Anke. Hätte aber gedacht, Opel Manta und Ford Mustang sagen Dir was.

Kai: Opel GT hat mir gefallen. Danach nur noch der Kadett D, eine Kiste auf Rädern. Der war mein letztes eigenes Auto, und seine starke Konstitution hat mal bei einem krassen Unfall mein Leben gerettet. Der Kadett hat es nicht überlebt.
Vielleicht mache ich gelegentlich einen Post daraus, mit einem Bild des zerschmetterten Autos. Aber das scheint mir gerade ein bisschen zu sentimental.

K. hat gesagt…

Kadett D hatte ich auch mal. 1991 - nur einen einzigen Monat. Der war so dermaßen hässlich. In Dunkelorange. Und drinnen roch es nach Wunderbaum.

H. hat gesagt…

Dunkelorange und einen Monat hatte ich mal einen Käfer 1302. Geschenkt bekommen von Frau H. vom Tagesspiegel. Mein Konto war damals genauso runter wie der TÜV, deshalb: adiós, Käfer. Tat mir schon leid, war aber kein richtiges Auto.

K. hat gesagt…

Von einem dunkelblauen Käfer Bj 76 wurde der Kadett nach dem einem Monat abgelöst. Im Winter beschlugen immer die Scheiben und im Sommer platze mir 2x hintereinander auf der Autobahn ein Reifen. Nach dem Red Hot Chilli Peppers Konzert am 22.3.02 hab ich ihn zu Schrott gefahren. Schade - so ziemlich mein Lieblingsauto gewesen.

 
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