Sonntag, 16. Mai 2010
Tatort
Sonntags, leere Straßen, Uhrzeit zwischen 20:15 und 21:40. Eine anheimelnde Vorstellung, dass eine von Euch gerade nach der Chipstüte greift, und ein anderer auf dem Sofa liegend mit schweren Lidern gegen den Schlaf kämpft. Im Fernsehen läuft der Tatort.
Wo ich am nachmittag des 17.5.2008 war?
Mann, das ist morgen genau zwei Jahre her. Müsste ein Sonnabend gewesen sein. Sommerlich warmer Tag. Nicht so wie jetzt gerade. In der Winsstraße gab es ein Straßenfest, und hier, gleich um die Ecke, in der Immanuelkirchstraße, etwas unterhalb dieser Tiefgarage, kam mir Sophie Marceau in einem purpurnen Sommerkleid entgegen, wenn ich nicht irre. Friseurmeisterin Jedamski hatte einen Stand, an dem man sich unter den Augen der Festbesucher die Haare schneiden lassen konnte. Auf der Bühne vor dem Enten & Katzen spielten ein paar Bands. Das Scherengitter hier und die Tiefgarage dahinter waren noch im Bau, glaube ich. Wohnen da nicht zwei Moderator/innen von Radioeins, in dem Haus in der Immanuelkirch, oder daneben? Komisch, dass etwas Wehrhaftes wie das Gitter so weich und dekorativ aussehen kann, fällt mir noch ein.
Zurück zum Tatort?
Schwierig. Sehe nicht gerne Fälle mit: Kinderschändern, Menschenhandel und organisiertem Verbrechen, Entführungen und verkabelten Undercoverermittlern. Die Münchener finde ich oft albern, Prahl und Dings immer klamottig, Lena Odenthal steif und die Berliner Kommissare und Fälle indiskutabel. Bleibt nicht viel übrig. Die Kölner kann ich noch am ehesten ertragen, kommt auf die Story an, siehe oben.
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22 Kommentare:
Also die Münsteraner Tatort-Kommissare Prahl und Liefers (Dings)finde ich persönlich sehr unterhaltsam, weil ich die Dialoge zwischen den beiden mag. Sind ja eigentlich beide aus'm Osten. Gestern habe ich den neuen Tatort mit den beiden gesehen. Ist nicht so brutal immer, weil man den Mord direkt ja nie sieht, sondern nur die schon tote Leiche. Der Gerichtsmediziner Liefers ist immer so schön selbstherrlich.
Liefers finde ich als Gerichtsmediziner auch irgendwie doof, Prahl auch nicht so gut wie in anderen Rollen. In dem Haus in der Immanuelkirchstraße wohnt der Moderator, der früher mal anders hieß und auf dessen Namen ich nicht komme. Ich war mal bei seiner Nachbarin, auf deren Namen ich auch grad nicht komme. Würd gern mal den Tatort aus Rostock sehen. Oder kenne ich den schon? Ist das der mit Axel Milberg? Axel Milberg finde ich gut. Die Kölner mag ich auch. Dietmar Bär, oder wie der Dicke heißt, saß immer in der Stammkneipe meiner Ex-Freundin Meike und war ihren Berichten zufolge ein arrogantes Arschloch.
Christoph Azone?
Mary: Axel Prahl ist kein Ossi, sondern Ostholsteiner, wie Wikipedia sagt.
Kai: Genau, Azone. Milberg naja, bisschen viel aufgesetzte Schrägheit.
Allgemein: Obwohl ich hier an allem rummäkele, mag ich Tatort ganz gerne. Zwei Folgen habe ich in Kneipen gesehen, aber das schockt nicht.
Ist Euch auch aufgefallen, dass in fast jedem Krimi, nicht nur im Tatort, ein kaputter Kaffeeautomat vorkommt?
vermute, weil den Drehbuchautoren grad nichts Besseres einfällt, um eine Gesprächssequenz einzufügen...
Also, ich habe den Dietmar Bär mal auf dem Markt (Winterfeldt) getroffen, und er war total nett. Hat mir soger eine Autogrammkarte aus dem Auto geholt. Und den anderen (Klaus j. Behrends) habe ich auf der Wilmersdorfer Straße gesehenmit seinem Kumpel Ingo Naujocks und durfte ihn sogar fotografieren.
Ich glaube, die Szenen mit den jeweiligen Kaffee-Maschinen gehören zu den Klischee-Momenten. Denn jetzt, wo Du das sagst, Harri, fällt mir das wirklich auf. Sogar in den SOKO-Serien dreht es sich mindestens einmal pro Folge kurz um besagte Requisite.
Gut beobachtet, Herr (Design-)Kommissar.
Mein Lieblingskrimi derzeit: Mord mit Aussicht. Heute abend in der ARD
Die Kommissarin mit Aussicht wird sich in einer der Folgen ihren Kaffee von einer Porzellantasse in einen Pappbecher umfüllen, für's Togo-Gefühl, stand heute in der Süddeutschen.
Viel Spaß trotzdem allen, die sich heute den Krimi reinziehen.
Anke: Hast Du denn schon die sechs Folgen vor zwei Jahren gesehen? Weil Dein Urteil so klar ist.
Anke, kiekma: Dein Kommentar um 12:12, meiner um 21:21.
Gibt es eigentlich immer noch diese Cafés und Kneipen, in denen man am Sonntag immer "Tatort" schaut. Und wer vorher den Täter richtig errät, kriegt einen Drink oder so?
Harri, Du wärst eigentlich ein richtig cooler Columbo, dem immer ein Detail zu einer beiäufigen Frage verhilft, und der auch jedem Krümel auf den Grund geht.Columbo hat eine kindliche Neugier, die ihm ganz entzückend steht, und die ja zur Aufklärung seiner Fälle verhilft.
Mary: Ja, diese Kneipen gibt es noch, oder wieder.
zu Columbo: Habe ich früher sehr gemocht - keine Gewalt, spielt sehr oft bei Tageslicht und Sonnenschein (gegen gängige Krimiklischees), Einblick in das Haus- und Seeleninterieur amerikanischer Emporkömmlinge und vor allem: Wunderbar, die Lösung schon zu kennen und Columbo trotzdem mit Spannung bei der Arbeit zuzusehen.
ja, genau!
Zum Thema "Tatort" und Tiefgarage": Im Jahre 1999 wurde in Erlangen eine Frau in einer Tiefgarage ermordet. In der Nürnberger Gerichtsgeschichte war das der größte Indizien-Prozeß und zog sich wohl 11 Jahre hin (Habe gegooglet unter "Tiefgaragenmord").
Gut, dass ich solch einen Ort nie aufsuchen muss, denn "isch abe gar keine Auto".
Gruselig. Aber Obacht, Mary, die meisten Morde geschehen indoors. Du kannst ja mal "Duschvorhang" googeln.
Hab gelesen: "(...) und wer vorher den Täter verrät, kriegt keinen Drink (...)"
An Harri: Habe "Duschvorhang" gegooglet, aber da handelt es sich nur um wirkliche Duschvorhänge, nicht um den von Antony Perkins. Ich musste aber laut grinsen, als ich Deinen Kommentar las.Man, wie heißt denn der Hitchcock mit dem Duschvorhang, es liegt mir auf der Zunge...
Jetzt fällt's mir wieder ein: "Psycho".
Genau
@Mary:
Ja, genau so isses,
leider,
auch hier in Erlangen ist die Welt nicht in Ordnung...
(wie konnte ich das nur damals vor 12 Jahren als Berlinerin annehmen, vermuten, glauben...!?)
Mit diesem Tiefgaragenmord war ich ja schon gleich zu Beginn meiner Einreise hier konfrontiert gewesen, durch meine Arbeitskollegen, hier kennt ja jeder Jeden irgendwie...
Und ich mußte von meinen Söhnen lernen:
hier ist keine drogenfreie Zone,
auch keine gewaltfreie...
und ich dachte damals
nur in Berlin sei alles schlecht...
ich dachte echt, in einer spießigen Kleinstadt in Bayern, da ist man als Jugendlicher bei der freiwilligen Feuerwehr und im Fußballverein...
wie naiv!
An Angie: Zitat aus dem 80er-Jahre-Song von Spider Murphy Gang : "BabababaBanküberfall, das Böse ist immer und überall!"
Nee, ist nur Spaß,Angie, das Gute ist ebenfalls überall.
War das nicht Erste Allgemeine Verunsicherung? Aber SMG laufen jetzt immer, wenn in München ein Tor für den FC Bayern fällt. Außer Robben oder Ribery lochen ein – dann läuft, je nach Bedarf, entweder "Tulpen aus Amsterdam" oder "Champs Élysées".
Natürlich die Erste Allgemeine Verunsicherung, habe nur falsch geschrieben, aber richtig gedacht.
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