Montag, 13. April 2009

Klebroller 2

Kleberoller - Blechteil © Harri Brill 2009
So wie ich Design verstehe, gehören Produktion, Konstruktion, Handhabung, Verkauf und Anmutung eines Produktes untrennbar zu den maßgeblichen Kriterien im Prozess des Entwerfens. Design ist nicht das Schneidern von Verkleidung für Funktionen.
Deshalb ist der Kleberoller so interessant für mich, denn seine Gestaltung liegt an der Grenze dessen, was gemeinhin als Design bezeichnet wird. Keine Verhübschungstricks oder optisches Tuning verschleiern hier, worum es geht. Er ist radikal für seine Funktion gestaltet. Nichts ist verhüllt, weil es in diesem Fall auch nicht wichtig ist. Das einzige Zugeständnis an menschliche Annehmlichkeiten findet sich in der Formgebung des Griffs.
Das Herz der Konstruktion ist das Blechteil, an dem alle anderen Teile befestigt sind. Die Lager für das Klebeband und dessen Abwicklung sind einseitig an das abgekantete Blech geschraubt. Auf augenschmeichelnde Symmetrie kann beim Kleberoller verzichtet werden. Übrigens ist die einseitige Aufhängung ein Anordnungsprinzip, das bei Motorrädern und Fahrrädern als besonders originell und technisch anspruchsvoll gilt.

2 Kommentare:

A hat gesagt…

auf dem Designmai Kongress am 28.5. spricht Tobias Glaser – Design-Vermittlung über Feuerwehrhelme und - Tesa–Abroller!

H. hat gesagt…

Danke. Das ist ja heute!

 
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