|
Knopf am Hemd © Harri Brill 2009
|
Auf dem Geheimkongress der Ausstatter futuristischer Filme wurde er einst verboten. Schon die Besatzungen der Raumschiffe Orion und Enterprise starteten ohne ihn ins All. Doch der Knopf hat es allen Hindernissen zum Trotz in die Zukunft geschafft. Die Anfeindungen von Klettsystem und Reißverschluss hat er abgeschüttelt wie lästige Fliegen.
Obwohl das heutige Leben in vielerlei Hinsicht frühere Zukunftsvisionen überholt hat, sind Kleiderknöpfe schon seit dem dunklen Mittelalter in unserem Straßenbild präsent. Das Kulturgut Knopf illustriert die pragmatische Prinzipientreue des Homo Sapiens, geniale Erfindungen nicht ohne triftige funktionale Gründe einer oberflächlichen Mode zu opfern.
Hier noch einige Fakten zum Knopf, aus dem Buch "Universalgeschichte der ganz gewöhnlichen Dinge", Carles Panati, Frankfurt a. M., 1994.
"Knopf: 2000 v. Chr., Südostasien. Die ersten Knöpfe dienten noch nicht dem Zusammenhalten der Kleidung. Sie waren dekorative, schmucksteinartige Scheibchen, die zur Zierde auf die Kleidung aufgenäht wurden, Und fast 3500 Jahre lang blieben sie reine Ziergegenstände; man hielt Nadeln und Gürtel für ausreichend, um die Kleidungsstücke damit zu befestigen.
Die frühesten Zierknöpfe datieren aus der Zeit um 2000 v. Chr. und wurden im Tal des Indus ausgegraben. Es sind Muscheln, die rund und dreieckig gefeilt wurden und zwei Löcher zum Annähen aufwiesen...
Die Praxis, Kleidungsstücke mit Knöpfen zu schließen, kam in Westeuropa auf. An ihrer Entwicklung waren zwei Faktoren wesentlich beteiligt. Im 13. Jahrhundert wichen die bis dahin üblichen weit geschnittenen, sackartigen Gewänder zunehmend einer eng anliegenden Kleidung. Allein mit einem Gürtel ließ sich die neue Modelinie nicht verwirklichen, und Nadeln waren dafür unpraktisch, da man zu viele davon gebraucht hätte und sie leicht verloren gehen konnten. Bei fest angenähten Knöpfen stellte sich dieses Problem dagegen nicht.
Der zweite Faktor hing mit Verbesserungen der Spinn- und Webtechnik zusammen. Seit dem 13. Jahrhundert wurden für Kleidungsstücke feinere Stoffe verwendet, die durch den wiederholten Gebrauch von Nadeln leicht Schaden nehmen konnten."
18 Kommentare:
Kleidungsstücke mit Knöpfen zu gießen?
Schließen, genau. Danke W.
Wird gleich koprrigiert
Der war aber nicht von mir!
Kann der Administrator den zweiten wieder löschen? Aber da fällt mir ein, dass ich heute in der Zossener Straße vorbei fuhr. Am Knopfladen. War leider geschlossen, weil, ich hätte einen gebraucht. Einen Knopf. Aber jedenfalls war´s der Knopfladen "Knopf, Paul". Was ein guter Scherz ist. Denn der Besitzer des Ladens, der Knopf-Paul, heißt nämlich Paul Knopf. Harri weiß das bestimmt.
Mein Kommentar war auch doppelt, habe ihn amateurhaft entfernt.
"Knopf, Paul" kenne ich. Der hat so ähnliche Öffnungszeiten wie das Finanzamt, weshalb ich schon oft umsonst da war.
Aber die Zossener ein Stück weiter Richtung Kanal gibt es einen speziellen Musikalien- und Elektro-Trödler. Der Typ hat nicht den Charme erfunden, ist von Kopf bis Fuss oldschool tätowiert und hat schöne Musikinstrumente.
Und wieder ein Stück zurück, um die Ecke in der Gneisenaustraße (neben dem "Holsten Eck", habe ich mir für ein halbes Vermögen eine Lampe zurücklegen lassen. Ich denke, am Sonntag wird sie dann schon im Club hängen. Schwedisches Teil. Mundgeblasen.
Kennick, den Laden, heißt so ähnlich wie "bontempi" oder so. Da habe ich ebenfalls für ein Vermögen eine Olivetti Schreibmaschine, die Valentine, gekauft.
Ich weiß nicht, ob das noch derselbe Laden ist. Vorher gab´s da einen mit gebrauchten Plattenspielern. Der jetzt hat im Prinzip nur Lampen.
"Kremari", genau so heißt der Laden und müsste Dein Lampenladen sein.
Genau. Krämari - wie Bontempi. Wenn´s ich´s schaffe, hole ich nachher meine Lampe ab. Bin schon ganz aufgeregt.
Und, die Lampe?
Krämari hat bestimmt was mit Krämer zu tun. In der Dunckerstraße gibt's ein Café in einer ehemaligen Bäckerei, das heißt Bekarei oder so ähnlich.
Genau genommen schreibt es sich Kråmari. Musste nur erst den korrekten Buchstaben finden. Cool finde ich auch den türkischen Klammottenladen in der Mariannenstraße. Direkt neben dem Kohlenhändler. Der hat einen riesigen Schriftzug auf die Fassade malen lassen und seine Autos damit beklebt. "Greazy Boy" heißt er oder so. Seit vielen Jahren grübel ich darüber nach, ob er nicht vielleicht eher "Crazy Boy" meinte.
Naja, wenn man einige der türkischstämmigen Christiano-Ronaldo-Frisur-Epigonen sieht, könnte "Greasy Boy" auch eine selbstironische Anspielung auf den Grease-Verbrauch der Jungs sein.
Bei Euch gefällt es mir.
--
Besonderer Kruß an Kai. Den einzigen den hier etwas kenne
esonderer Gruß an Kai. Den einzigen den ich hier etwas kenne
Lakesidecottage sagt mir auch was. Vielleicht der Link auf Kais Seite? Oder auf Beton und Garten?
Jedenfalls: Hallo Rainer!
der Link auf Kais Seite
--
richtig
Bei B&G bin ich wohl nicht verlinkt.
Doch Thomas W ist ein Schulfreund von mir.
Er lebte mal am Bodensee
Kommentar veröffentlichen