Sonntag, 31. Juli 2011

Wecken

Weckglas © Harri Brill 2011

Johann Carl Weck ist schuld daran, dass Einmachen oder Einkochen seit 1907 auch im Duden als Einwecken erwähnt wird.
Seit meiner Kindheit schmecken mir Aprikosen und Mirabellen in konserviertem Zustand besser als frisch. Das liegt sicher an der frühkindlichen Tendenz zu Süßem statt zu Saurem, denn die Früchte schwammen in dickflüssigem Zuckerwasser.
Seit ungefähr einer halben Stunde, also im gehobenen Erwachsenenalter, verstehe ich, wie Einwecken überhaupt funktioniert, und dass der spezielle Verschluss mit dem Gummi und den Spangen dabei als Ventil für den Dampf dient. Mit dem Dampf entweicht die Luft aus dem erhitzten Glas, und durch den so entstehenden Unterdruck wird der Deckel auf dem Glas praktisch festgesaugt.

Hier mehr zum Einkochen.

Hier mehr zu Braunschweig als Hochburg der Konservenindustrie.

4 Kommentare:

mixed pickles hat gesagt…

Manche, z.B. Linguisten der spanischen Sprache munkeln, dass die Entstehung eines eigenen Futurmodus (keine Hilfkonstruktionen) eng mit der Möglichkeit des Aufbewahrens (Einpökeln etc.)von Lebensmitteln verbunden sei. Mit dem Einwecken können in den hiesigen Breiten zumindest ein wenig die Gesetze der Jahreszeiten überwunden werden. Was hast Du denn alles eingeweckt? Auch Mangos?

H. hat gesagt…

Der kulinarische Futurmodus hört sich interessant an.
Da könnten wir uns eine Scheibe abschneiden.

Ich habe nichts eingeweckt. Das Glas habe ich billig bei einem Trödler gekauft und weckentfremde es nun als Gefäß für getrocknete Chilis.

Christine Z hat gesagt…

Ich habe letztens erstaunliches gelernt: Die österreichische Firma, die "Einmach-Gläser" produziert heisst REX. Die Prozedur wird bei unseren Nachbarn also Einrexen genannt... echt!

H. hat gesagt…

Ja servus, Frau Z., da schau her! Schicket Neuet noch!
Unsere Nachbarn im Süden mal wieder mit einer k.u.k Delikatesse!

 
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