Sonntag, 16. Oktober 2011

lauter Recycling


Müllwagen für Altpapier © Harri Brill 2009

Es wird noch dunkel sein, wenn morgen früh dieses Geräusch wieder alles Lebendige zu Eis erstarren lässt: Immer montags verschlingt ein gigantischer Eisenfresser jedes einzelne Auto der Straße. Er pflückt die Karossen mit riesigen Krallen vom Asphalt und zermahlt sie auf der Stelle zwischen gewaltigen Kiefern. Die Autos kreischen in Todesangst, wenn die Zähne des Monsters durch die Blechhülle donnern und stählerne Rippen ächzend und knirschend bersten.

Ob Fegaro, der Kehrwagen, oder Shitty Bang Bang, der Hundekotabsorber - keine Ahnung, warum gerade die Fahrzeuge, die für eine saubere Umgebung im Einsatz sind, so viel Lärm absondern.

Sonntag, 25. September 2011

entwöhnen


Aschenbecher © Harri Brill 2011

Nicht zum ersten Mal steht ein Stapel dieser schlichten Aschenbecher auf dem Fensterbrett des Treppenhauses. Hat einer der Mieter aussortiert und auf der letzten Stufe vor der Mülltonne zum Verschenken angeboten.
Wir anderen Mieter beißen nicht so recht an; die drei Ascher warten seit zwei Tagen unangetastet auf den nächsten Nutzer.

Als Produkte sind Aschenbecher dieser Bauart fast archetypisch. Sie kosten wahrscheinlich im Ein-Euro-Shop nur einen Euro und sind so unauffällig, dass niemand sie als Souvenir von einem Kneipentisch stehlen würde.
Es besteht immerhin die Möglichkeit, dass der ehemalige Besitzer seine Zigarettenasche in erlesenere Gefäße schnippen und die gesichtslosen Objekte daher abstoßen wollte. Meine favorisierte Theorie ist jedoch, dass sich hier jemand das Rauchen abgewöhnt.

Dienstag, 20. September 2011

Sitz-Nomade


Lederprägung auf Sitzfläche © Harri Brill 2011

Mein Ex-Kamelhocker könnte Geschichten erzählen. Nicht nur die in Leder geprägten auf dem Sitzkissen. Denn letzten Sonntag landete er mindestens zum zweiten Mal in seinem Produktsein auf dem Flohmarkt.
Ich transportierte meine Ware in drei Koffern mit einem Handwagen zum Markt. Sind nur etwa 400 Meter bis dahin. Der Hocker balancierte auf den Koffern.
Die nordneuköllner Bohéme schlummerte noch an diesem regenschwangeren Sonntagmorgen, als mich auf dem Gehweg ein Nachfahre der Pharaonen wegen des Hockers ansprach. Es dauerte eine Weile, bis ich verstanden hatte, dass er den Hocker kaufen wollte. Ich war im Halbschlaf kaum 100 Meter gegangen, und wir waren die einzigen Menschen weit und breit.
Ich nannte meinen Preis. Er winkte ab. Aber ich war nun sicher, dass ich das Ding heute gut verkaufen würde.

Sonntag, 11. September 2011

graue Maus


BMW K100 © Harri Brill 2010

Sie turnten bei festlichen Anlässen fahrenderweise zu zwölft in Pyramidenformation an einem einzigen Motorrad, sie regelten den Verkehr, wenn Ampeln ausgefallen waren, sie waren die harten Hunde bei Routinekontrollen an Fahrzeugen, und sie eskortierten Staatsbesuch zum Rathaus Schöneberg: Die "Weißen Mäuse".
So wurden in Berlin einst Beamte der Verkehrspolizei auf Motorrädern genannt. Ab 1873 trug bereits die "Infanterie" der neu gegründeten Verkehrspolizei weiße Uniformteile, wegen der besseren Sichtbarkeit. Mitunter auch weiße Friesennerze in Mantellänge.

Im Zuge allgemeiner Motorisierung nach den Weltkriegen bretterten die Weißen Mäuse traditionell auf BMW-Maschinen durch die Stadt. 2008 wurden nach einem umstrittenen Auschreibungsverfahren erstmals 35 Moto Guzzi statt der Bayrischen Motorräder für die berittenen Ordnungshüter bestellt. Eine besonders heikle Wahl, weil die BMW-Bikes seit 1967 direkt um die Ecke, nämlich in Spandau produziert werden. Der Tagesspiegel berichtete.

Das Modell im Bild, die K100 wurde von 1983-89 im Werk Spandau gebaut. Die Koffer würde ich einfach wegschmeißen, oder vielleicht besser für ein paar Tankfüllungen an 80er-Retro-Nerds vertickern. Der Motorblock ist definitiv ein Abschied von der romantischen Nacktheit des Kraftspenders, aber trotzdem funktional in die Statik des Ganzen integriert und eigentlich das Originellste an der Maschine. Denn der kantige Gesamteindruck scheint der Legende Suzuki Katana von 1981 entlehnt, entworfen übrigens vom deutschen Team Target-Design.

Sonntag, 4. September 2011

offene Tür

offene Tür © Harri Brill 2011
Sonnenalle. Seltsamer Name für eine Straße. Wie aus einem Kinderbuch. Der gleichnamige Film interessiert mich übrigens nicht. Ganz im Gegensatz zu der genialen Schöpfung auf den Fotos. Gefunden in der Sonnenalle. Habe bisher noch keine bessere Lösung zum Offenhalten einer Haustür gesehen und ausprobiert. Es geht um den Winkel aus Aluminium. Der Stummel von rot lackiertem Metall ist wahrscheinlich nur der Rest eines untauglichen Vorgängers. Der Winkel lässt sich spielend leicht mit dem Fuß um 90° zum Halten oder Lösen der Haustür drehen. Man erkennt das Prinzip sofort und braucht zur Benutzung nicht mal die Hände frei zu haben.

Donnerstag, 1. September 2011

Goldflügel



Honda CB450 © Harri Brill 2011

Einst war ich stolzer Besitzer einer solchen Honda, allerdings im Maßstab 1:16, zusammengebastelt aus einem Bausatz der Firma Airfix. Diese Bausätze waren damals ziemlich populär, und immer wenn einer von uns Jungs Geburtstag hatte, landete mindestens ein Jagdflugzeug auf dem Gabentisch, im Pappkarton die Plastikteile an kleinen Ästen aus Plastik wie die Beeren einer Traube zum Pflücken aufgereiht.

Später besaß ich eine fahrtüchtige CB200 im Maßstab 1:1. Da glänzten die Flügel des Markenzeichens nur noch silbern. Sie war kein so wegweisendes Produkt wie die CB450. Und leider auch nicht ganz so schnell.

Sonntag, 21. August 2011

Puma in der Kabine


Shirt © Harri Brill 2011

Ich bin ganz froh, dass die Liga wieder zum alten Muster zurückkehrt: Die Boulevard-Bayern mit großer Klappe vorne, und abgerechnet wird ansonsten zum Schluss.
Apropos Muster: Dortmund wird demnächst von Puma ausgestattet. Kappa als Flickensponsor war schon nicht der Weisheit letzter Schluss. Neben dem immer zu flatschigen Logo sind die Deko-Elemente auf den Trikots zum Wegsehen. Puma habe ich noch nie gemocht. Kann ich nicht begründen, war immer irgendwie zweite Wahl.
In Sachen Schlichtheit ist für mich in dieser Saison Hannovers Heimoutfit von Jako ganz vorne: Trikot rot (nennt man das Burgund?), Hose schwarz, Stutzen weiß. Keine Ornamente. Für diese Schlichtheit sollen auch die Fans gestimmt haben, habe ich auf irgendeiner 96er-Seite gelesen.

Donnerstag, 11. August 2011

Kummerkasten


mein Ex-Briefkasten © Harri Brill 2011

Schön die Rechnung noch rechtzeitig getippt, und ab damit zum Briefkasten mit Nachtleerung in hundert Metern Entfernung. Am nächsten Tag müsste die Sendung innerhalb Berlins ankommen. Habe hier schon von meinem Briefkasten geschwärmt.
Aber Pustekuchen.
Kann nicht mehr als einen Monat her sein, dass die Nachtleerung gestrichen wurde. Nächster Kasten mit Nachtleerung Karl-Marx-Straße xy. Bis ich da bin, habe ich den Brief schon selbst geliefert.
Vielleicht ist ja der Hardware-Briefverkehr wirklich ein wenig anachronistisch. Mir jedoch stinkt diese Einsparung.

Mieten und Hüttenkäse gehören zu den vielfältigen Angelegenheiten, die den friedlich protestierenden Isralis zur Zeit stinken. Lesenswerter Artikel.

Nachtrag am 29.08.11:
So radikal wie befürchtet ist der Kahlschlag bei den Briefkästen mit Nachtleerung doch nicht. Devise: Erst surfen, dann meckern.
Im Internet findet man hier auf der Seite der Deutschen Post die Briefkästen der Umgebung mit Zeitangaben der Leerungen. Auf diesem Weg entdeckte ich einen Kasten, der noch näher liegt als der alte und sonntags um 21:30 geleert wird.

Sonntag, 7. August 2011

Fasten und Speisen



Kurz vor neun in der Abenddämmerung nochmal raus zum türkischen Bäcker, Fladenbrot kaufen. Selten war der Laden um die Uhrzeit so voll. Die freundliche Verkäuferin mit den handgezeichneten Augenbrauen erklärt: "Wir haben Ramadan."

Für manche kommt das Essen mit Stäbchen dem Fasten ziemlich nahe. Ein chinesischer Hersteller von Bambus-Stäbchen liefert eine Bedienungsanleitung auf der Rückseite der Verpackung.

Sonntag, 31. Juli 2011

Wecken

Weckglas © Harri Brill 2011

Johann Carl Weck ist schuld daran, dass Einmachen oder Einkochen seit 1907 auch im Duden als Einwecken erwähnt wird.
Seit meiner Kindheit schmecken mir Aprikosen und Mirabellen in konserviertem Zustand besser als frisch. Das liegt sicher an der frühkindlichen Tendenz zu Süßem statt zu Saurem, denn die Früchte schwammen in dickflüssigem Zuckerwasser.
Seit ungefähr einer halben Stunde, also im gehobenen Erwachsenenalter, verstehe ich, wie Einwecken überhaupt funktioniert, und dass der spezielle Verschluss mit dem Gummi und den Spangen dabei als Ventil für den Dampf dient. Mit dem Dampf entweicht die Luft aus dem erhitzten Glas, und durch den so entstehenden Unterdruck wird der Deckel auf dem Glas praktisch festgesaugt.

Hier mehr zum Einkochen.

Hier mehr zu Braunschweig als Hochburg der Konservenindustrie.

Mittwoch, 27. Juli 2011

Einsatz am Filter

Filtereinsatz © Harri Brill 2011

Schöner Einsatz der Designer und Kundenbetreuer: Welche Größe von Filtertüten passen für diese Kaffeemaschine?
Ohne große Hoffnung auf weiterführende Information einfach mal ein Auge auf den Filtereinsatz geworfen - und siehe da!

Montag, 18. Juli 2011

Tacker


zwei Tacker © Harri Brill 2011

Tackern kommt mir immer ein wenig wie Schummeln vor. Vorne hui, hinten pfui. Wird gerne versteckt, diese Verbindung von zwei Werkstoffen. Im Gegensatz zu manchen Schrauben, Nähten oder Nieten. Einzig bei Clogs sind die Klammern sichtbar.

Manchmal hilft aber eben nur Tackern. Dann kann es sogar Spaß machen. Kommt auch auf das Werkzeug an. Der obere der beiden abgebildeten funktioniert mechanisch, der untere elektrisch, ein Novus J-155 A. Bei den rund 50 Metern Stoff an Holz, die mir bevorstanden, favorisierte ich anfangs den Strom-Tacker. Der wiegt allerdings 1800 Gramm.

Der mechanische bringt nur 500 Gramm auf die Waage. Da er für den dünnen Stoff kräftig genug war, legte ich den elektrischen nach wenigen Versuchen beiseite.

Den Novus kann man immerhin, nach einigem Experimentieren und Ignorieren der miserablen Bedienungsanleitung, auf das Einschlagen von Nägeln statt Klammern umrüsten, was sich für einen anderen Arbeitsschritt als hilfeich erwies.

Sonntag, 17. Juli 2011

Schauer

© B&G 2011
lautet das Thema der aktuellen Ausgabe von Balkon & Garten, die schon vor zwei Wochen mit einem besonders schönen Cover erschienen ist.

Montag, 11. Juli 2011

das Fell des Maulwurfs am Sonntag


Kalender am Sonntag © Harri Brill 2011
Mohlskinn, würde ich sagen. Und fühle mich durch die folgenden Links zu Wiki bestätigt.
Habe dieses Jahr (dank SEF) den Kalender von Moleskine in Benutzung und bin sehr zufrieden. Gutes Papier, schönes Format, Fadenlesezeichen, abgerundete Ecken, praktische Details.
Charmant außerdem, dass für die Sonntage die Stundenziffern weggelassen wurden, und sich an ihrer Statt nur kleine Punkte befinden.

Die Aussprache von Moleskine wird wohl ein Eiertanz bleiben, genau wie die von Worcestersauce. Das ist auch bei der Aussprache des textilen Materials Moleskin der Fall, welches mit ziemlicher Sicherheit dem Namen für die Notizbücher zugrunde liegt.

Zum Notizbuchproduzenten

Zum Textil

Freitag, 8. Juli 2011

"Eine Praxis der Produktion,

die ohne die Vergeudung natürlicher Ressourcen auskommt."
Klingt interessant, was heute um acht unter dem Namen Per-Ma-Cul-Ture in der Galerie Neurotitan eröffnet wird. Sollte die Ausstellung flau sein, kann man sich im dortigen Comicbuchladen Futter für die Augen verschaffen.

Samstag, 2. Juli 2011

kalte Ente

Kalte Ente © Matthias Merker 2011
Dank M.M. und seiner Frau ist mir seit einer Woche eine besondere Spezies zwischen Kanne und Karaffe bekannt. Vor einigen Jahrzehnten muss die Kalte Ente sehr verbreitet gewesen sein. Im Internet werden oft die 50er als Ursprungszeit angegeben, doch vermuten wir, dass die Entwicklung schon vorher mit der Lagerung von Blockeis in Privathaushalten begann. Eine elegante Lösung der Kühlung: Das geschmolzene Eis verwässert oder verschmutzt nicht das Getränk. Der Begriff Kalte Ente scheint sowohl für ein bestimmte Zubereitung von Bowle, als auch für das passende Gefäß benutzt worden zu sein. Genau wie bei Bowle selbst. Die Nachweise im Internet zur Kalten Ente sind weder besonders üppig noch zuverlässig: Hier ein Rezept. Hier Bowle und Gefäß

Montag, 27. Juni 2011

Siebenschläfer

Muss gerade an mein Büro in Prenzlauer Berg denken, wo ich zum Anlass dieses Tages vor ein paar Jahren ein Kopfkissen ins Schaufenster gehängt hatte. Bei der Beflockungsbude nebenan hatte ich das Wort "Siebenschläfer" aufbügeln lassen.
Der nette Nachbar und leidenschaftliche Matrazenhorcher Sven kaufte das Ding aus dem Fenster raus. Er hatte auch kurz nach unserem Einzug den freundlichen, selbstgmachten Sticker an die Bürotür geklebt, wie sich später herausstellte.
Viele Grüße an alle in der Winsstraße. Mit dem Sommer müsste es klappen.

Samstag, 25. Juni 2011

Tiefen-Tuning II


Boxen-Velo auf der VeloBerlin© Harri Brill, März 2011

Heute CSD und Bergmannstraßenfest in Berlin. Brummt zur Zeit jeden Tag an mindestens einer Ecke.
Falls sich zu Atomausstieg und Rauchverbot doch noch eines Tages das Verbot von Verbrennungsmotoren gesellen sollte, wären mobile Tieftöner noch lange nicht aufgeschmissen.
Nicht, dass es für den Alltag wichtig wäre, aber eine beeindruckende Show wie das Tiefdruckgebiet würde sicherlich auch mit diesen Vehikeln funktionieren. Allerdings ohne die dort gelungene Verschmelzung von Trash-Kultur mit Hip-Kultur.

Montag, 20. Juni 2011

Tiefen-Tuning


Tiefen-Tuning © Harri Brill 2011

Ganz so schnittig waren die acht Autos gestern auf der Schillerpromenade nicht, die sich zu einer Symphonie der ultratiefen Töne nach einer schlichten aber wirkungsvollen Choreographie im Schritttempo um den grünen Mittelstreifen bewegten. Eigentlich bestand die Symphonie nur aus zwei Tönen. Deren Quelle waren die Autos selbst, ausgestattet mit Subwoofern.
Anlass: 48 Stunden Neukölln

Besser beschrieben wird das alles bei Heavy Listening. Mir gefällt auch die Illustration auf der Seite. Aus reinem Spieltrieb habe ich mit meinem alten Spielzeugauto von Corgi Adams Probe 16 auch ein Bass-Bild gebastelt.

Samstag, 18. Juni 2011

Ansichtssache/Buckminster Fuller

Renault Mégane © Harri Brill 2011
Plauderte letztens mit der sehr geschätzten Künstlerin N.H. über die Unansehnlichkeit neuerer Automobile. Auch dieser Renault Mégane bekam sein Fett weg. Finde allerdings die Kante hinten und die ganze Rückansicht doch gar nicht so übel. Der Rest scheint mir dagegen nicht so recht dazu zu passen. Wird nach vorne hin etwas bieder, rundlich und undefiniert. Nach längerem Betrachten dieses Bildes stellte ich mir das Heck einfach mal als Front vor. Gar nicht so abwegig, oder? Buckminster Fullers Dymaxion Car von 1933 kam mir in den Sinn, mit seiner Tropfenform - dickes Ende vorne. Fuller war ein absoluter Freak (meine ich als Kompliment), was Visionen betrifft. Geht auf den Link, und Ihr bekommt eine Ahnung davon. Empfehlung an N.H.: Die Dymaxion-Weltkarte. Empfehlung an alle: Das Buch Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde von 1969. Aus heutiger Sicht etwas verschroben, aber mutig und im Grunde nach wie vor aktuell, was er über unseren Umgang mit dem Heimatplaneten schreibt.

Montag, 13. Juni 2011

Kronkorken


Kronkorken © Harri Brill 2011

Letztes Jahr waren es noch personenkraftgetriebene Transportvehikel, jedenfalls nach Meinung von Produktesein.
Der Verlag Lebensmittel Praxis hat sich für 2011 schon festgelegt. Sein Produkt des Jahres ist das Radler von Warsteiner. Hier mehr dazu.
Den Kronkorken fand ich unter einer Bank am Landwehrkanal.

Freitag, 10. Juni 2011

Leitern zu Treppen


Treppen an Gerüst © Harri Brill 2011

War mir neu. Kannte vorher nur die Leitern, die innerhalb der Rüstung die verschiedenen Plattformen verbinden. Hier eine fast vornehm anmutende Treppe außerhalb der Plattformen. Gesehen in der Bergmannstraße in Kreuzberg.
Hatte noch als Schüler mal das Vergnügen, mir die erste Mallorca-Reise auf dem Bau zu verdienen. Alten Putz abkloppen im Haus Bergmannstraße Ecke Am Tempelhofer Berg. Und alte Außenfliesen entfernen am "Neubau" Berliner Straße Ecke Bundesalle. Ganz oben, auf Höhe der siebten oder achten Wohnetage wurde es dann doch etwas zugig auf den Holzplanken.

Dienstag, 7. Juni 2011

Pinzette 00-7


Pinzette © Harri Brill 2011

Unter zauseligen Augenbrauen über den Rand des Martini-Glases spähen, oder mit Schmauchspuren an den Fingern dem charmanten Medium Solitaire einen Splitter aus der zarten Haut pulen? Undenkbar im Geheimdienst Ihrer Majestät.
Wie immer hat Q. an alles gedacht. In Bonds Kulturtasche befindet sich diese Laser-Pinzette gleich neben dem Hypnose-Rasierwasser.

Freitag, 3. Juni 2011

Sofa-Inseln

Zigarrenkiste © Harri Brill 2011

Heute kann man bei 3Sat den ganzen Tag lang auf der Couch von Insel zu Insel springen, beim Thementag Inseln.

Sonntag, 29. Mai 2011

pola's back

Rückseite eines Sofortbildes © Harri Brill 2011
Endlich den Laden wiedergefunden, in dem es wieder Polaroid-Filme für meine alte SX 70 Kamera gibt.

Montag, 23. Mai 2011

Anderssein...verzweifelt gesucht


Umschlagentwurf: Jochen Stankowski, Foto © Harri Brill 2011

Letztens mal wieder "Susan...verzweifelt gesucht" gesehen. Im Kino damals fand ich den Streifen schlechter als jetzt im TV.
Wie der Film gibt das oben abgebildete Buch einen unterhaltsamen Einblick in die 80er Jahre:
Melancholisch verhaltene Revolte gegen ausgetretene Lebenswege und gegen Produkte der Massenfertigung. Der Charme des Schrillen, Billigen und des Mülls. Provisorium und Unikat. Streben nach Originalität, Persönlichkeit und starken Emotionen. Das alles gerne selbstgemacht, geborgt, gefunden oder aus zweiter Hand.
Charakter: Verweigerung, Vereinzelung. Lieblingswort: subversiv.

Das Berliner Design-Handbuch ist außerdem eine schöne Momentaufnahme des unbewusst der Maueröffnung entgegendämmernden Westteils der Stadt.

Aus diesem Standardwerk der Designliteratur habe ich hier bereits zitiert.

Dienstag, 17. Mai 2011

Kapuziner?


Sahnehäubchen © A.K. 2011
In Spandau kann man noch mit DM bezahlen. Und es gibt dort in einem verwunschenen Wirtshaus am Waldesrand auf die Bestellung "Cappuccino" ein Getränk der oben abgebildeten Bauart. Im Rest Berlins bekommt man etwas Anderes unter diesem Namen.

In Wien sollte einem das wohl nicht passieren. Jede Kaffeevariation scheint dort einen eigenen Namen zu haben, und man kann genau das bestellen, was man will. Wenn man die Vokabeln gelernt hat.

Ist das da oben aber nun ein Franziskaner, Kapuziner oder Kaffee Obermeier?

Freitag, 13. Mai 2011

Kommunikationsdesign


geschlossen © Harri Brill 2011

Immerhin noch eine schlichte Mitteilung, und das war's dann nach einem halben Jahr schon wieder mit dem Pika Pika, Sander- Ecke Hobrechtstraße.

Sonntag, 8. Mai 2011

Henkel


Kaffeetassen © Harri Brill 2011

Heißen die überhaupt Henkel? Jedenfalls wies mich S. letztens auf ein Problem hin:
Bei größeren und gefüllten Tassen kann es von Nachteil sein, wenn die Öffnung des Henkels zu klein ausfällt, um selbst einen Damenfinger durch zu lassen.
Eine schwere Tasse wäre an einem Henkel mit zu kleiner Öffnung alleine durch seitliches Greifen schwer zu heben.
Auf dem Bild haben wir ganz gute Lösungen: Kleine Tasse - kleine Öffnung, große Tasse - große Öffnung.

Freitag, 6. Mai 2011

neu!



Das neue Balkon + Garten ist da.
Und da: voo
da: ebertundweber
und da: do you read me?

Sonntag, 1. Mai 2011

Meister



An wen habe ich damals die hier fehlende Marke geschickt? Keine Ahnung.
Dortmund ist jedenfalls endlich seit 2002 wieder Deutscher Meister.

Dienstag, 26. April 2011

Kilometeranzeige

Messgerät © Harri Brill 2011

Ungefähr so groß wie eine Taschenuhr ist dieses Ding mit dem leicht verwirrenden Namen "Kartenmesser", den ich erst nach einigem Suchen rausbekommen habe.
Damit konnte ich mir gestern eine neue Laufstrecke von genau fünf Kilometern auf dem Stadtplan ermitteln.

Freitag, 22. April 2011

Füllstandsanzeige

Telefonkarte BT 1996
Bei der aussterbenden Spezies der Filterkaffeemaschinen stimmte seltsamerweise fast nie die Wassermenge (Tassenanzahl) der Glaskanne mit der Mengenangabe im Wasserbehälter überein.
Überhaupt keine Füllstandsanzeige gab es bei altdeutschen Telefonkarten. Man wusste beim bloßen Anblick der Karte nicht, wieviel Kapazität noch übrig war. Das gefiel mir an der Karte der British Telekom: Nach jedem Gespräch stempelte der Telefonautomat einen kleinen Balken für den aktuellen Füllstand der Karte in die Skala des Gesprächsguthabens. Auf dem Bild oben rechts, unter "Phonecard".

Freitag, 15. April 2011

Neues vom Schornsteinfeger

So, heute auf der Greifswalder Straße endlich das Rätsel der Schornsteinfegerkreide gelöst.
Ein Schornsteinfeger in kompletten Ornat, mit weißem Halstuch, schirmlosem Käppi und goldenen Knöpfen stand neben seinem Auto und fegte sich zum Feierabend vor dem Einsteigen mit einem Handfeger den losen Ruß vom Zwirn.
Ich sprach ihn auf die Kreide zum Beschriften der Haustüren an.
"Das Zeichen zum Fegen?"
Genau.
"Ganz normale Kreide, wie man sie bei McPaper kaufen kann. Es gibt allerdings weiche und harte Kreide. Warum wollen Sie das wissen?"
Ich erklärte es ihm so gut es ging und konnte mir nicht verkneifen, zum Abschied herzhaft seine Hand zu schütteln.

Mittwoch, 13. April 2011

Karten auf Kaffee

Foto: Kaffeedose von vier Seiten © Harri Brill 2011, Entwerfer der Verpackung unbekannt
Als Kind habe ich mich immer gefragt, was die schwarzen Flecken auf der Verpackung dieses Kaffees bedeuten mögen. War nicht unsere Hausmarke, daher gab es keine Gelegenheit zu eingehender Betrachtung. Jetzt besitze ich zu meiner Freude diese Dose und kann die Grafik in Ruhe studieren. Die schwarzen Flecken sind Inseln, auf denen Kaffee angebaut wird. Die Namen anderer Herkunftsländer sind dazugesetzt worden. Das schriftähnliche Zeichen auf den schmalen Seiten der Dose, was aussieht wie "Hügel der Zeder" auf Chinesich, halte ich für eine Komposition aus den Buchstaben des Wortes Idee. Hier zur Geschichte des Unternmehmens auf der Firmenseite.

Freitag, 8. April 2011

Bücher mit Schatzkarten

Umschlagentwurf: Hermann Rastdorfer, © Daniel Steel 1962
Für einen Euro beim Antiquariat gekauft. Konnte dem Cover nicht widerstehen, und schon gar nicht der Schatzkarte: vor Beginn des Textes ist auf den Innenseiten die Insel als gezeichnete Karte abgebildet, mit Vermerk der wichtigen Handlungsorte. Wie es sich für Abenteuerbücher gehört. Auch in der Perspektivansicht der Insel auf dem Cover werden die Nummern für die Orte angegeben. Macht sehr viel vom Reiz des Titelbildes aus. Das Papier der Textseiten ist leider wie bei vielen alten Taschenbüchern nicht für die Ewigkeit gedacht. Deswegen muss ich es bald mal lesen.

Montag, 4. April 2011

Haus des Rundfunks




Fotos: Haus des Rundfunks © Harri Brill 2011
Nach den sperrigen Drahteseln der Velo-Messe letztens hungrig das Haus des Rundfunks aufgesucht, direkt gegenüber vom Messegelände am Kaiserdamm. Erbaut 1929-30, Architekt: Hans Poelzig.
Den Paternoster dürfen leider nur noch Angestellte benutzen. Trotzdem lohnt ein Besuch des Hauses. Das Essen in der Kantine ist Kantinenessen, aber zu ihr gehört eine großzügige Dachterasse mit gutem Ausblick auf Funkturm und Teufelsberg.

Freitag, 1. April 2011

Matratzen-Transport


muskelgetriebener Matratzen-Transport © Harri Brill 2011

Auch Handel und Industrie haben die Zeichen der Zeit erkannt. Ein großes Matratzen-Geschäft am Hermannplatz setzt die abgebildeten Vehikel zur Auslieferung von Matratzen ein. In punkto Guerilla-Optik des Design orientierte man sich an den Friedrichshainer Flohmarkthändlern.

Montag, 28. März 2011

PKW Beispiele


Fotos: ganz oben: © S.E.F. 2011, Rest: © Harri Brill 2010-11

Freitag, 25. März 2011

Produkt 2010+/Personenkraftwagen


Schornsteinfegers PKW © Harri Brill 2010

Bessere Brückenpfeiler zum Produkt des Jahres werden wohl nicht mehr meinen Weg kreuzen. Also:
Mein Favorit war - und bleibt es wohl auch für die nächsten Jahre - das personenkraftgetriebene Fahrzeug. Fahrradfahrer benutzen es, vorausschauende Blumenhändler, ausgefuchste Flohmarktverkäufer, und nicht zuletzt die ehrbare Zunft der Schornsteinfeger.
Vom Fahrrad im herkömmlichen Sinn will ich hier gar nicht reden. Mich interessiert an dieser Stelle die wachsende Zahl von unmotorisierten Transportmitteln für Güter.
Besonders in einer Stadt wie Berlin verliert die Benutzung (und erst recht der Besitz) eines motorisierten Privat-Kraftfahrzeuges zunehmend ihren Sinn. Neben Umweltschutzgedanken sind es vor allem praktische und finanzielle Aspekte, die für muskelbetriebene Transporter sprechen.

Im nächsten Post gibt's einige Bilder dieser Vehikel aus meiner Sammlung.

Brückenpfeiler 1: Morgen startet am Funkturm eine neue Messe zum Thema.
Brückenpfeiler 2: Der Schornsteinfeger

Dienstag, 22. März 2011

Schornsteinfegers Zosse


Schornsteinfeger auf Achse © Harri Brill 2011

Hätte den Schornsteinfeger gerne nach dem Stift zum Beschriften der Glastüren gefragt, aber vermutlich gönnte er sich ein Mittagsmahl beim Inder Yogi, vor dem sein Stahlross graste.
Vom Gepäckträger baumelt die massive Eisenkugel, die die runde Stahlbürste beschwert, damit diese mit Karacho durch die Kamine fegt.
 
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