Sonntag, 16. Oktober 2011
lauter Recycling
Müllwagen für Altpapier © Harri Brill 2009
Es wird noch dunkel sein, wenn morgen früh dieses Geräusch wieder alles Lebendige zu Eis erstarren lässt: Immer montags verschlingt ein gigantischer Eisenfresser jedes einzelne Auto der Straße. Er pflückt die Karossen mit riesigen Krallen vom Asphalt und zermahlt sie auf der Stelle zwischen gewaltigen Kiefern. Die Autos kreischen in Todesangst, wenn die Zähne des Monsters durch die Blechhülle donnern und stählerne Rippen ächzend und knirschend bersten.
Ob Fegaro, der Kehrwagen, oder Shitty Bang Bang, der Hundekotabsorber - keine Ahnung, warum gerade die Fahrzeuge, die für eine saubere Umgebung im Einsatz sind, so viel Lärm absondern.
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Sonntag, 25. September 2011
entwöhnen
Aschenbecher © Harri Brill 2011
Nicht zum ersten Mal steht ein Stapel dieser schlichten Aschenbecher auf dem Fensterbrett des Treppenhauses. Hat einer der Mieter aussortiert und auf der letzten Stufe vor der Mülltonne zum Verschenken angeboten.
Wir anderen Mieter beißen nicht so recht an; die drei Ascher warten seit zwei Tagen unangetastet auf den nächsten Nutzer.
Als Produkte sind Aschenbecher dieser Bauart fast archetypisch. Sie kosten wahrscheinlich im Ein-Euro-Shop nur einen Euro und sind so unauffällig, dass niemand sie als Souvenir von einem Kneipentisch stehlen würde.
Es besteht immerhin die Möglichkeit, dass der ehemalige Besitzer seine Zigarettenasche in erlesenere Gefäße schnippen und die gesichtslosen Objekte daher abstoßen wollte. Meine favorisierte Theorie ist jedoch, dass sich hier jemand das Rauchen abgewöhnt.
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Dienstag, 20. September 2011
Sitz-Nomade
Lederprägung auf Sitzfläche © Harri Brill 2011
Mein Ex-Kamelhocker könnte Geschichten erzählen. Nicht nur die in Leder geprägten auf dem Sitzkissen. Denn letzten Sonntag landete er mindestens zum zweiten Mal in seinem Produktsein auf dem Flohmarkt.
Ich transportierte meine Ware in drei Koffern mit einem Handwagen zum Markt. Sind nur etwa 400 Meter bis dahin. Der Hocker balancierte auf den Koffern.
Die nordneuköllner Bohéme schlummerte noch an diesem regenschwangeren Sonntagmorgen, als mich auf dem Gehweg ein Nachfahre der Pharaonen wegen des Hockers ansprach. Es dauerte eine Weile, bis ich verstanden hatte, dass er den Hocker kaufen wollte. Ich war im Halbschlaf kaum 100 Meter gegangen, und wir waren die einzigen Menschen weit und breit.
Ich nannte meinen Preis. Er winkte ab. Aber ich war nun sicher, dass ich das Ding heute gut verkaufen würde.
Sonntag, 11. September 2011
graue Maus
BMW K100 © Harri Brill 2010
Sie turnten bei festlichen Anlässen fahrenderweise zu zwölft in Pyramidenformation an einem einzigen Motorrad, sie regelten den Verkehr, wenn Ampeln ausgefallen waren, sie waren die harten Hunde bei Routinekontrollen an Fahrzeugen, und sie eskortierten Staatsbesuch zum Rathaus Schöneberg: Die "Weißen Mäuse".
So wurden in Berlin einst Beamte der Verkehrspolizei auf Motorrädern genannt. Ab 1873 trug bereits die "Infanterie" der neu gegründeten Verkehrspolizei weiße Uniformteile, wegen der besseren Sichtbarkeit. Mitunter auch weiße Friesennerze in Mantellänge.
Im Zuge allgemeiner Motorisierung nach den Weltkriegen bretterten die Weißen Mäuse traditionell auf BMW-Maschinen durch die Stadt. 2008 wurden nach einem umstrittenen Auschreibungsverfahren erstmals 35 Moto Guzzi statt der Bayrischen Motorräder für die berittenen Ordnungshüter bestellt. Eine besonders heikle Wahl, weil die BMW-Bikes seit 1967 direkt um die Ecke, nämlich in Spandau produziert werden. Der Tagesspiegel berichtete.
Das Modell im Bild, die K100 wurde von 1983-89 im Werk Spandau gebaut. Die Koffer würde ich einfach wegschmeißen, oder vielleicht besser für ein paar Tankfüllungen an 80er-Retro-Nerds vertickern. Der Motorblock ist definitiv ein Abschied von der romantischen Nacktheit des Kraftspenders, aber trotzdem funktional in die Statik des Ganzen integriert und eigentlich das Originellste an der Maschine. Denn der kantige Gesamteindruck scheint der Legende Suzuki Katana von 1981 entlehnt, entworfen übrigens vom deutschen Team Target-Design.
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Sonntag, 4. September 2011
offene Tür
offene Tür © Harri Brill 2011 |
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Donnerstag, 1. September 2011
Goldflügel
Honda CB450 © Harri Brill 2011
Einst war ich stolzer Besitzer einer solchen Honda, allerdings im Maßstab 1:16, zusammengebastelt aus einem Bausatz der Firma Airfix. Diese Bausätze waren damals ziemlich populär, und immer wenn einer von uns Jungs Geburtstag hatte, landete mindestens ein Jagdflugzeug auf dem Gabentisch, im Pappkarton die Plastikteile an kleinen Ästen aus Plastik wie die Beeren einer Traube zum Pflücken aufgereiht.
Später besaß ich eine fahrtüchtige CB200 im Maßstab 1:1. Da glänzten die Flügel des Markenzeichens nur noch silbern. Sie war kein so wegweisendes Produkt wie die CB450. Und leider auch nicht ganz so schnell.
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Sonntag, 21. August 2011
Puma in der Kabine
Shirt © Harri Brill 2011
Ich bin ganz froh, dass die Liga wieder zum alten Muster zurückkehrt: Die Boulevard-Bayern mit großer Klappe vorne, und abgerechnet wird ansonsten zum Schluss.
Apropos Muster: Dortmund wird demnächst von Puma ausgestattet. Kappa als Flickensponsor war schon nicht der Weisheit letzter Schluss. Neben dem immer zu flatschigen Logo sind die Deko-Elemente auf den Trikots zum Wegsehen. Puma habe ich noch nie gemocht. Kann ich nicht begründen, war immer irgendwie zweite Wahl.
In Sachen Schlichtheit ist für mich in dieser Saison Hannovers Heimoutfit von Jako ganz vorne: Trikot rot (nennt man das Burgund?), Hose schwarz, Stutzen weiß. Keine Ornamente. Für diese Schlichtheit sollen auch die Fans gestimmt haben, habe ich auf irgendeiner 96er-Seite gelesen.
Donnerstag, 11. August 2011
Kummerkasten
mein Ex-Briefkasten © Harri Brill 2011
Schön die Rechnung noch rechtzeitig getippt, und ab damit zum Briefkasten mit Nachtleerung in hundert Metern Entfernung. Am nächsten Tag müsste die Sendung innerhalb Berlins ankommen. Habe hier schon von meinem Briefkasten geschwärmt.
Aber Pustekuchen.
Kann nicht mehr als einen Monat her sein, dass die Nachtleerung gestrichen wurde. Nächster Kasten mit Nachtleerung Karl-Marx-Straße xy. Bis ich da bin, habe ich den Brief schon selbst geliefert.
Vielleicht ist ja der Hardware-Briefverkehr wirklich ein wenig anachronistisch. Mir jedoch stinkt diese Einsparung.
Mieten und Hüttenkäse gehören zu den vielfältigen Angelegenheiten, die den friedlich protestierenden Isralis zur Zeit stinken. Lesenswerter Artikel.
Nachtrag am 29.08.11:
So radikal wie befürchtet ist der Kahlschlag bei den Briefkästen mit Nachtleerung doch nicht. Devise: Erst surfen, dann meckern.
Im Internet findet man hier auf der Seite der Deutschen Post die Briefkästen der Umgebung mit Zeitangaben der Leerungen. Auf diesem Weg entdeckte ich einen Kasten, der noch näher liegt als der alte und sonntags um 21:30 geleert wird.
Sonntag, 7. August 2011
Fasten und Speisen
Kurz vor neun in der Abenddämmerung nochmal raus zum türkischen Bäcker, Fladenbrot kaufen. Selten war der Laden um die Uhrzeit so voll. Die freundliche Verkäuferin mit den handgezeichneten Augenbrauen erklärt: "Wir haben Ramadan."
Für manche kommt das Essen mit Stäbchen dem Fasten ziemlich nahe. Ein chinesischer Hersteller von Bambus-Stäbchen liefert eine Bedienungsanleitung auf der Rückseite der Verpackung.
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Sonntag, 31. Juli 2011
Wecken
Weckglas © Harri Brill 2011 |
Johann Carl Weck ist schuld daran, dass Einmachen oder Einkochen seit 1907 auch im Duden als Einwecken erwähnt wird.
Seit meiner Kindheit schmecken mir Aprikosen und Mirabellen in konserviertem Zustand besser als frisch. Das liegt sicher an der frühkindlichen Tendenz zu Süßem statt zu Saurem, denn die Früchte schwammen in dickflüssigem Zuckerwasser.
Seit ungefähr einer halben Stunde, also im gehobenen Erwachsenenalter, verstehe ich, wie Einwecken überhaupt funktioniert, und dass der spezielle Verschluss mit dem Gummi und den Spangen dabei als Ventil für den Dampf dient. Mit dem Dampf entweicht die Luft aus dem erhitzten Glas, und durch den so entstehenden Unterdruck wird der Deckel auf dem Glas praktisch festgesaugt.
Hier mehr zum Einkochen.
Hier mehr zu Braunschweig als Hochburg der Konservenindustrie.
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Mittwoch, 27. Juli 2011
Einsatz am Filter
Filtereinsatz © Harri Brill 2011 |
Schöner Einsatz der Designer und Kundenbetreuer: Welche Größe von Filtertüten passen für diese Kaffeemaschine?
Ohne große Hoffnung auf weiterführende Information einfach mal ein Auge auf den Filtereinsatz geworfen - und siehe da!
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Montag, 18. Juli 2011
Tacker
zwei Tacker © Harri Brill 2011
Tackern kommt mir immer ein wenig wie Schummeln vor. Vorne hui, hinten pfui. Wird gerne versteckt, diese Verbindung von zwei Werkstoffen. Im Gegensatz zu manchen Schrauben, Nähten oder Nieten. Einzig bei Clogs sind die Klammern sichtbar.
Manchmal hilft aber eben nur Tackern. Dann kann es sogar Spaß machen. Kommt auch auf das Werkzeug an. Der obere der beiden abgebildeten funktioniert mechanisch, der untere elektrisch, ein Novus J-155 A. Bei den rund 50 Metern Stoff an Holz, die mir bevorstanden, favorisierte ich anfangs den Strom-Tacker. Der wiegt allerdings 1800 Gramm.
Der mechanische bringt nur 500 Gramm auf die Waage. Da er für den dünnen Stoff kräftig genug war, legte ich den elektrischen nach wenigen Versuchen beiseite.
Den Novus kann man immerhin, nach einigem Experimentieren und Ignorieren der miserablen Bedienungsanleitung, auf das Einschlagen von Nägeln statt Klammern umrüsten, was sich für einen anderen Arbeitsschritt als hilfeich erwies.
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Sonntag, 17. Juli 2011
Schauer
© B&G 2011 |
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Montag, 11. Juli 2011
das Fell des Maulwurfs am Sonntag
Kalender am Sonntag © Harri Brill 2011 |
Habe dieses Jahr (dank SEF) den Kalender von Moleskine in Benutzung und bin sehr zufrieden. Gutes Papier, schönes Format, Fadenlesezeichen, abgerundete Ecken, praktische Details.
Charmant außerdem, dass für die Sonntage die Stundenziffern weggelassen wurden, und sich an ihrer Statt nur kleine Punkte befinden.
Die Aussprache von Moleskine wird wohl ein Eiertanz bleiben, genau wie die von Worcestersauce. Das ist auch bei der Aussprache des textilen Materials Moleskin der Fall, welches mit ziemlicher Sicherheit dem Namen für die Notizbücher zugrunde liegt.
Zum Notizbuchproduzenten
Zum Textil
Freitag, 8. Juli 2011
"Eine Praxis der Produktion,
die ohne die Vergeudung natürlicher Ressourcen auskommt."
Klingt interessant, was heute um acht unter dem Namen Per-Ma-Cul-Ture in der Galerie Neurotitan eröffnet wird. Sollte die Ausstellung flau sein, kann man sich im dortigen Comicbuchladen Futter für die Augen verschaffen.
Klingt interessant, was heute um acht unter dem Namen Per-Ma-Cul-Ture in der Galerie Neurotitan eröffnet wird. Sollte die Ausstellung flau sein, kann man sich im dortigen Comicbuchladen Futter für die Augen verschaffen.
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Samstag, 2. Juli 2011
kalte Ente
Kalte Ente © Matthias Merker 2011 |
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Montag, 27. Juni 2011
Siebenschläfer
Muss gerade an mein Büro in Prenzlauer Berg denken, wo ich zum Anlass dieses Tages vor ein paar Jahren ein Kopfkissen ins Schaufenster gehängt hatte. Bei der Beflockungsbude nebenan hatte ich das Wort "Siebenschläfer" aufbügeln lassen.
Der nette Nachbar und leidenschaftliche Matrazenhorcher Sven kaufte das Ding aus dem Fenster raus. Er hatte auch kurz nach unserem Einzug den freundlichen, selbstgmachten Sticker an die Bürotür geklebt, wie sich später herausstellte.
Viele Grüße an alle in der Winsstraße. Mit dem Sommer müsste es klappen.
Der nette Nachbar und leidenschaftliche Matrazenhorcher Sven kaufte das Ding aus dem Fenster raus. Er hatte auch kurz nach unserem Einzug den freundlichen, selbstgmachten Sticker an die Bürotür geklebt, wie sich später herausstellte.
Viele Grüße an alle in der Winsstraße. Mit dem Sommer müsste es klappen.
Samstag, 25. Juni 2011
Tiefen-Tuning II
Boxen-Velo auf der VeloBerlin© Harri Brill, März 2011
Heute CSD und Bergmannstraßenfest in Berlin. Brummt zur Zeit jeden Tag an mindestens einer Ecke.
Falls sich zu Atomausstieg und Rauchverbot doch noch eines Tages das Verbot von Verbrennungsmotoren gesellen sollte, wären mobile Tieftöner noch lange nicht aufgeschmissen.
Nicht, dass es für den Alltag wichtig wäre, aber eine beeindruckende Show wie das Tiefdruckgebiet würde sicherlich auch mit diesen Vehikeln funktionieren. Allerdings ohne die dort gelungene Verschmelzung von Trash-Kultur mit Hip-Kultur.
Montag, 20. Juni 2011
Tiefen-Tuning
Tiefen-Tuning © Harri Brill 2011
Ganz so schnittig waren die acht Autos gestern auf der Schillerpromenade nicht, die sich zu einer Symphonie der ultratiefen Töne nach einer schlichten aber wirkungsvollen Choreographie im Schritttempo um den grünen Mittelstreifen bewegten. Eigentlich bestand die Symphonie nur aus zwei Tönen. Deren Quelle waren die Autos selbst, ausgestattet mit Subwoofern.
Anlass: 48 Stunden Neukölln
Besser beschrieben wird das alles bei Heavy Listening. Mir gefällt auch die Illustration auf der Seite. Aus reinem Spieltrieb habe ich mit meinem alten Spielzeugauto von Corgi Adams Probe 16 auch ein Bass-Bild gebastelt.
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Samstag, 18. Juni 2011
Ansichtssache/Buckminster Fuller
Renault Mégane © Harri Brill 2011 |
Montag, 13. Juni 2011
Kronkorken
Kronkorken © Harri Brill 2011
Letztes Jahr waren es noch personenkraftgetriebene Transportvehikel, jedenfalls nach Meinung von Produktesein.
Der Verlag Lebensmittel Praxis hat sich für 2011 schon festgelegt. Sein Produkt des Jahres ist das Radler von Warsteiner. Hier mehr dazu.
Den Kronkorken fand ich unter einer Bank am Landwehrkanal.
Freitag, 10. Juni 2011
Leitern zu Treppen
Treppen an Gerüst © Harri Brill 2011
War mir neu. Kannte vorher nur die Leitern, die innerhalb der Rüstung die verschiedenen Plattformen verbinden. Hier eine fast vornehm anmutende Treppe außerhalb der Plattformen. Gesehen in der Bergmannstraße in Kreuzberg.
Hatte noch als Schüler mal das Vergnügen, mir die erste Mallorca-Reise auf dem Bau zu verdienen. Alten Putz abkloppen im Haus Bergmannstraße Ecke Am Tempelhofer Berg. Und alte Außenfliesen entfernen am "Neubau" Berliner Straße Ecke Bundesalle. Ganz oben, auf Höhe der siebten oder achten Wohnetage wurde es dann doch etwas zugig auf den Holzplanken.
Dienstag, 7. Juni 2011
Pinzette 00-7
Pinzette © Harri Brill 2011
Unter zauseligen Augenbrauen über den Rand des Martini-Glases spähen, oder mit Schmauchspuren an den Fingern dem charmanten Medium Solitaire einen Splitter aus der zarten Haut pulen? Undenkbar im Geheimdienst Ihrer Majestät.
Wie immer hat Q. an alles gedacht. In Bonds Kulturtasche befindet sich diese Laser-Pinzette gleich neben dem Hypnose-Rasierwasser.
Freitag, 3. Juni 2011
Sofa-Inseln
Zigarrenkiste © Harri Brill 2011 |
Heute kann man bei 3Sat den ganzen Tag lang auf der Couch von Insel zu Insel springen, beim Thementag Inseln.
Sonntag, 29. Mai 2011
pola's back
Rückseite eines Sofortbildes © Harri Brill 2011 |
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Montag, 23. Mai 2011
Anderssein...verzweifelt gesucht
Umschlagentwurf: Jochen Stankowski, Foto © Harri Brill 2011
Letztens mal wieder "Susan...verzweifelt gesucht" gesehen. Im Kino damals fand ich den Streifen schlechter als jetzt im TV.
Wie der Film gibt das oben abgebildete Buch einen unterhaltsamen Einblick in die 80er Jahre:
Melancholisch verhaltene Revolte gegen ausgetretene Lebenswege und gegen Produkte der Massenfertigung. Der Charme des Schrillen, Billigen und des Mülls. Provisorium und Unikat. Streben nach Originalität, Persönlichkeit und starken Emotionen. Das alles gerne selbstgemacht, geborgt, gefunden oder aus zweiter Hand.
Charakter: Verweigerung, Vereinzelung. Lieblingswort: subversiv.
Das Berliner Design-Handbuch ist außerdem eine schöne Momentaufnahme des unbewusst der Maueröffnung entgegendämmernden Westteils der Stadt.
Aus diesem Standardwerk der Designliteratur habe ich hier bereits zitiert.
Dienstag, 17. Mai 2011
Kapuziner?
Sahnehäubchen © A.K. 2011 |
In Wien sollte einem das wohl nicht passieren. Jede Kaffeevariation scheint dort einen eigenen Namen zu haben, und man kann genau das bestellen, was man will. Wenn man die Vokabeln gelernt hat.
Ist das da oben aber nun ein Franziskaner, Kapuziner oder Kaffee Obermeier?
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Feinkost
Freitag, 13. Mai 2011
Kommunikationsdesign
Sonntag, 8. Mai 2011
Henkel
Kaffeetassen © Harri Brill 2011
Heißen die überhaupt Henkel? Jedenfalls wies mich S. letztens auf ein Problem hin:
Bei größeren und gefüllten Tassen kann es von Nachteil sein, wenn die Öffnung des Henkels zu klein ausfällt, um selbst einen Damenfinger durch zu lassen.
Eine schwere Tasse wäre an einem Henkel mit zu kleiner Öffnung alleine durch seitliches Greifen schwer zu heben.
Auf dem Bild haben wir ganz gute Lösungen: Kleine Tasse - kleine Öffnung, große Tasse - große Öffnung.
Sonntag, 1. Mai 2011
Meister
An wen habe ich damals die hier fehlende Marke geschickt? Keine Ahnung.
Dortmund ist jedenfalls endlich seit 2002 wieder Deutscher Meister.
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Leibesübungen
Dienstag, 26. April 2011
Kilometeranzeige
Messgerät © Harri Brill 2011 |
Ungefähr so groß wie eine Taschenuhr ist dieses Ding mit dem leicht verwirrenden Namen "Kartenmesser", den ich erst nach einigem Suchen rausbekommen habe.
Damit konnte ich mir gestern eine neue Laufstrecke von genau fünf Kilometern auf dem Stadtplan ermitteln.
Freitag, 22. April 2011
Füllstandsanzeige
Telefonkarte BT 1996 |
Überhaupt keine Füllstandsanzeige gab es bei altdeutschen Telefonkarten. Man wusste beim bloßen Anblick der Karte nicht, wieviel Kapazität noch übrig war. Das gefiel mir an der Karte der British Telekom: Nach jedem Gespräch stempelte der Telefonautomat einen kleinen Balken für den aktuellen Füllstand der Karte in die Skala des Gesprächsguthabens. Auf dem Bild oben rechts, unter "Phonecard".
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Handhabung
Freitag, 15. April 2011
Neues vom Schornsteinfeger
So, heute auf der Greifswalder Straße endlich das Rätsel der Schornsteinfegerkreide gelöst.
Ein Schornsteinfeger in kompletten Ornat, mit weißem Halstuch, schirmlosem Käppi und goldenen Knöpfen stand neben seinem Auto und fegte sich zum Feierabend vor dem Einsteigen mit einem Handfeger den losen Ruß vom Zwirn.
Ich sprach ihn auf die Kreide zum Beschriften der Haustüren an.
"Das Zeichen zum Fegen?"
Genau.
"Ganz normale Kreide, wie man sie bei McPaper kaufen kann. Es gibt allerdings weiche und harte Kreide. Warum wollen Sie das wissen?"
Ich erklärte es ihm so gut es ging und konnte mir nicht verkneifen, zum Abschied herzhaft seine Hand zu schütteln.
Ein Schornsteinfeger in kompletten Ornat, mit weißem Halstuch, schirmlosem Käppi und goldenen Knöpfen stand neben seinem Auto und fegte sich zum Feierabend vor dem Einsteigen mit einem Handfeger den losen Ruß vom Zwirn.
Ich sprach ihn auf die Kreide zum Beschriften der Haustüren an.
"Das Zeichen zum Fegen?"
Genau.
"Ganz normale Kreide, wie man sie bei McPaper kaufen kann. Es gibt allerdings weiche und harte Kreide. Warum wollen Sie das wissen?"
Ich erklärte es ihm so gut es ging und konnte mir nicht verkneifen, zum Abschied herzhaft seine Hand zu schütteln.
Mittwoch, 13. April 2011
Karten auf Kaffee
Foto: Kaffeedose von vier Seiten © Harri Brill 2011, Entwerfer der Verpackung unbekannt |
Freitag, 8. April 2011
Bücher mit Schatzkarten
Umschlagentwurf: Hermann Rastdorfer, © Daniel Steel 1962 |
Montag, 4. April 2011
Haus des Rundfunks
Fotos: Haus des Rundfunks © Harri Brill 2011
Nach den sperrigen Drahteseln der Velo-Messe letztens hungrig das Haus des Rundfunks aufgesucht, direkt gegenüber vom Messegelände am Kaiserdamm. Erbaut 1929-30, Architekt: Hans Poelzig.
Den Paternoster dürfen leider nur noch Angestellte benutzen. Trotzdem lohnt ein Besuch des Hauses. Das Essen in der Kantine ist Kantinenessen, aber zu ihr gehört eine großzügige Dachterasse mit gutem Ausblick auf Funkturm und Teufelsberg.
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Ausflug
Freitag, 1. April 2011
Matratzen-Transport
muskelgetriebener Matratzen-Transport © Harri Brill 2011
Auch Handel und Industrie haben die Zeichen der Zeit erkannt. Ein großes Matratzen-Geschäft am Hermannplatz setzt die abgebildeten Vehikel zur Auslieferung von Matratzen ein. In punkto Guerilla-Optik des Design orientierte man sich an den Friedrichshainer Flohmarkthändlern.
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Montag, 28. März 2011
Freitag, 25. März 2011
Produkt 2010+/Personenkraftwagen
Schornsteinfegers PKW © Harri Brill 2010
Bessere Brückenpfeiler zum Produkt des Jahres werden wohl nicht mehr meinen Weg kreuzen. Also:
Mein Favorit war - und bleibt es wohl auch für die nächsten Jahre - das personenkraftgetriebene Fahrzeug. Fahrradfahrer benutzen es, vorausschauende Blumenhändler, ausgefuchste Flohmarktverkäufer, und nicht zuletzt die ehrbare Zunft der Schornsteinfeger.
Vom Fahrrad im herkömmlichen Sinn will ich hier gar nicht reden. Mich interessiert an dieser Stelle die wachsende Zahl von unmotorisierten Transportmitteln für Güter.
Besonders in einer Stadt wie Berlin verliert die Benutzung (und erst recht der Besitz) eines motorisierten Privat-Kraftfahrzeuges zunehmend ihren Sinn. Neben Umweltschutzgedanken sind es vor allem praktische und finanzielle Aspekte, die für muskelbetriebene Transporter sprechen.
Im nächsten Post gibt's einige Bilder dieser Vehikel aus meiner Sammlung.
Brückenpfeiler 1: Morgen startet am Funkturm eine neue Messe zum Thema.
Brückenpfeiler 2: Der Schornsteinfeger
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Dienstag, 22. März 2011
Schornsteinfegers Zosse
Schornsteinfeger auf Achse © Harri Brill 2011
Hätte den Schornsteinfeger gerne nach dem Stift zum Beschriften der Glastüren gefragt, aber vermutlich gönnte er sich ein Mittagsmahl beim Inder Yogi, vor dem sein Stahlross graste.
Vom Gepäckträger baumelt die massive Eisenkugel, die die runde Stahlbürste beschwert, damit diese mit Karacho durch die Kamine fegt.
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