Mittwoch, 24. Februar 2010

Necchi/Privileg


Für den Größenvergleich alle beiden Nähmaschinen. Die Farben der linken, meiner neuen, erinnern stark an Blut- und Leberwurst. Nicht gerade mein Leibgericht, aber weggucken muss ich auch nicht.

Donnerstag, 18. Februar 2010

N wie Necchi

Privileg wie Necchi © Harri Brill 2009
Selbst wenn sie meine zur Stunde müden Augen an die Gipsmanschette erinnert, die ich vor langer Zeit wegen eines gebrochenen Daumens sieben Wochen lang tragen musste: Sie ist ein ansehnliche Maschine, die Privileg Combi Automatik. Leider ist auch in ihr etwas gebrochen. Und weder mit Gips, noch mit der Fertigkeit eines Nähmaschinen-Mechanikers ist dieser Schaden zu beheben. So jedenfalls die Auskunft im freundlichen Näh-Laden auf dem Kottbusser Damm, bei dem ich sie zur Reparatur gegeben hatte. Gebrauchte Nähmaschinen kriegt man praktisch hinterhergeschmissen. Es hat mich nur einen halbstündigen Spaziergang gekostet, durch die Weserstraße um die Ecke, um aus dem Angebot von drei Trödlern ein preiswertes Ersatzmodell zu finden. Jetzt könnte die alte entsorgt werden. Aber ihre Schönheit hat ein Geheimnis. Und um das zu lüften, werde ich noch ein Weilchen ihre physische Präsenz genießen. Ich habe sie damals unter anderem gekauft, weil sie mich stark an eine Design-Ikone erinnerte, entworfen 1957 von Marcello Nizzoli, die Necchi Mirella. Genau der Marcello Nizzoli, der auch der Schöpfer meiner Schreibmaschine Olivetti Lettera 22 ist. Nun zum Geheimnis: Meine abgebildete Nähmaschine ist zwar laut Label von Privileg, aber baugleich mit der Necchi. Ich bin ziemlich sicher, dass es sich hierbei nicht um Produktpiraterie handelt, sondern um eine Form der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Privileg war einmal eine Marke des Quelle-Konzerns, und einige Produkte dieser Marke waren nicht schlechter als sogenannte Markenware. Vielleicht gab es einen Lizenzvertrag mit Necchi? Für sachdienliche Hinweise wäre ich dankbar. Und außerdem: Habt Ihr schonmal eine schönere Nähmaschine gesehen?

Sonntag, 14. Februar 2010

Türtextilien 2

So, Geheimnis der Türfähnchen gelüftet. Gestern den Chef gefragt. Er ist Japaner, ca. Ende Fünfzig, spricht ganz gut Deutsch und ist eher der lakonische Typ.

Ich: Was hat das da an der Tür für eine Bedeutung? (zeige auf den Vorhang)
Er: Vorhang.
Ich: Ziemlich kurz für einen Vorhang. Hat es denn keine bestimmte Funktion oder Bedeutung?
Er: Es zeigt, dass offen ist.
Ich: Aber es hängt immer da.
Er (gallig lächelnd): Normalerweise hängt man es draußen auf. Zeigt, dass offen ist. Nachts nimmt man es wieder rein. Aber hier kann man das nicht raushängen, die Leute machen da irgendwas mit, zum Beispiel so (macht eine Geste des Händeabwischens). Deswegen hängt es immer drinnen.

Ich: Achso. Dachte, es hängt vielleicht da, damit die Gäste so machen (mache eine Verbeugung).
Er (belustigt): Nein, manche kommen auch so rein (spielt einen Gast, der mürrisch die Fähnchen wie eine Fliege vor seiner Nase wegfegt). Ist egal.
Ich: (lache).
Er (jetzt in Plauderstimmung): Hier, das hängt normalerweise auch draußen. (Zeigt auf einen roten Papierlampion, in dem ein Licht brennt). Damit man sieht, dass offen ist. Geht aber nicht - machen die Leute kaputt.

Dann kommt ein neuer Gast, den er versorgen will, und unser Gespräch ist beendet. Der Gast ist ein massiger, mittelalter Mann mit Bart und schulterlangem Haar. Er sieht aus wie ein lebenslustiger Pfarrer. An den Füßen trägt er Sandalen ohne Socken. Draußen sind 0°C und ganz Berlin hat aufgegeben, den angefrorenen Schnee von Straßen und Gehwegen beseitigen zu wollen.

Der Chef zu ihm: Ihnen ist nie kalt. Sommer, Winter, immer diese Schuhe. Keine Socken.

Montag, 8. Februar 2010

Türtextilien


Für die meisten von Euch ist das wohl wieder ein Ratebild. Kann man auch deutlicher ins Bild setzen, worum es hier geht. Ich war aber nicht zum Knipsen in diesem japanischen Imbiss, sondern zum Essen.
Hatte Glück, der beste Platz vorne am Fenster war frei. So bekam ich Gelegenheit, quasi aus der Hüfte diskret ein Foto von der Tür zu machen. Der Fensterplatz hat nur einen Nachteil: Es zieht dort noch mehr als durch die Ritzen meiner Wohnungstür. Für diese denke ich ernsthaft über einen Türvorhang nach, wenn auch ziemlich verspätet für diesen Winter.
Den Türvorhang gibt es im Musashi schon, allerdings in Minirocklänge, und in einzelnen Lätzen. Das sind die schwarzen Stoffstücke mit den weißen Zeichnungen im Foto.
Japaner pflegten zwar Häuser aus Papier zu bauen, aber dass dieser Vorhang aus klimatischen Gründen an seinem Platz ist, möchte ich bezweifeln. Und über eventuelle religiöse Gründe könnte ich nur spekulieren.
Fakt ist: Wenn ich durch diese Tür mit jenem kurzen Vorhang eintrete, mache ich automatisch eine mehr oder weniger elegante Verbeugung, was ich in Erwartung der schmackhaften Speisen und den damit verbundenen Mühen des Kochs als durchaus angemessene Begrüßung meinerseits empfinde.
Allerdings habe ich schon Menschen gesehen, nicht unbedingt Japaner übrigens, die Dank einer geringeren Körpergröße ohne diese Verbeugung unter dem Vorhang durchschreiten könnten.
Ich fürchte, das ist leider wieder einer meiner vorerst ungelösten Fälle.

Dienstag, 2. Februar 2010

Telefonzellen


Schaufenster eines Internetcafés, Telefonabteilung, Ohlauer Straße.
 
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